EgoVersusAutre

Tuesday, March 04, 2008

Nein zur Zwangsübersiedlung der Uiguren ins innere China

Laut Information des „Uigurischen Menschenrechtsprojekts” (UHRP), wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, die die Auflösung des Geschäftsvermögens der Familie Rebiya Kadeer in Urümqi beaufsichtigen soll. Urümqi ist die Hauptstadt Ostturkestans (in China auch bekannt als “Autonome Uigurische Region Xinjiang”). Berichten zufolge übertrugen regionale und überregionale Behörden Kahar Abdureyim, dem ätesten Sohn Kadeers, die Verantwortung über die Gruppe und beauftragten ihn, alle betrieblichen Absprachen der 30 Mitglieder zu organisieren. Wenn er nicht kooperiere, würde er eingesperrt und Familienmitglieder Kadeers, die sich gegen die Einziehung des Vermögens aussprechen, haben rechtliche Schritte zu erwarten, lautet die Warnung der chinesischen Regierung.

”Es gibt keine rechtliche oder moralische Rechtfertigung dafür, meinen Sohn Kahar zu zwingen, diese Verantwortung zu übernehmen. Er war nicht in die Aufgaben unseres Familienbetriebes involviert, “ sagte Kadeer, die Präsidentin der “Uyghur American Association” (UAA). „Es hat eher den Anschein, dass die chinesischen Behörden darauf hoffen, einen Grund zu finden, um ihn einzusperren.”

Die erste offizielle Information über den Beginn der Auflösung wurde am 2. April dieses Jahres bekannt gegeben, als Unterlagen über das Vermögen des Kadeer Familienunternehmens in Ürümqi durch die Arbeitsgruppe freigegeben wurden. Die Unterlagen besagten, dass laut des Gerichtsurteils des Tianshan Amtsgerichtes in Ürümqi vom letzten November, die Geldstrafe in Höhe von RMB 22 Millionen Yuan (USD 2,8 Millionen), die gegen das Kadeer Unternehmen erhoben wurde, eingeholt werden müsse und dass betroffenes Eigentum konfisziert werden müsse. Laut diesen Unterlagen, wird der Familie Kadeer Steuerhinterziehung bzw. verspätete Steuerzahlungen und verstecktes Vermögen vorgeworfen. Die Unterlagen verdeutlichten auch, dass diese Funde nach dem Gesetz bestraft werden würden.

Alle Kadeer Familienmitglieder in Ürümqi wurden aufgefordert, eine Liste ihres Besitzes bei den Behörden und Gerichten einzureichen, selbst wenn es sich um Dinge für den alltäglichen Gebrauch handele.
Es wurde auch darüber informiert, dass die Arbeitsgruppe auch Fälle gegen die Kadeer Familie von 1987 wieder aufrolle. Diese Fälle beinhalten angebliche Steuerhinterziehungen gegenüber Rechtssubjekten, wie z.B. dem Liegenschaftsamt, und angeblich unangemessene Abstandssummen, die denjenigen gezahlt wurden, die ihren Sitz verlegt haben, um Platz für die Ausweitung des Kadeer Unternehmens zu machen.

Darüber hinaus fordern die Behörden, dass die Kadeer Familie eine Entschädigung im Gegenwert des heutigen Eigentums an die Firmen zahlt, die ihren Sitz verlegt haben. Diese Bußgelder und Entschädigungszahlungen werden zusätzlich zu den RMB 22 Millionen Yuan gegen die Kadeer Familie erhoben.

Eine von Kahars Verantwortungen, unter Drohung einer Gefängnisstrafe, ist es auch, zu bescheinigen, dass diese Bußgelder und Entschädigungszahlungen genau errechnet und gerechtfertigt sind. Kahar wird allem Anschein nach benutzt, um die Eintreibung von Busgeldern bei der Kadeer Familie zu legitimieren.

Im Mai 2005 konfiszierten die chinesischen Behörden alle Finanzberichte und Dokumente, die Eigentum der Kadeer Familie sind. Dies soll ein Teil ihrer Untersuchungen sein, was die Behauptungen des finanziellen Fehlverhaltens betrifft. Ohne diese Finanzberichte, bleibt es fast unmöglich für die Familienmitglieder Kadeers sich selbst zu verteidigen.
“Wir fordern ein Ende der Eintreibung von Bußgeldern gegenüber unserer Familie, bis einem Vertreter der Familie Zugang zu den Berichten gewährt wird,” sagte Kadeer.

Die Arbeitsgruppe teilte Berichten zufolge mit, dass sie ihre Entscheidung bezüglich der Eintreibung von Busgeldern und Zahlung am 2. Mai bekannt geben möchte, nachdem alle Geschäftsbestände der Kadeer Familie registriert und abgeschätzt wurden.

“Die chinesischen Behörden wollen ganz klar den letzten Rest unsere Familieneigentum in Ürümqi pfänden, “ sagte Kadeer. „Jedoch spielt es keine Rolle, was sie mir oder meiner Familie antun werden, wir werden unsere Würde bewahren und sicher sein, dass die kriminellen Anschuldigungen gegen uns nicht gerechtfertigt sind.”

Pekings Strategie

Kadeer saß fast sechs Jahre lang als politische Gefangene in einem Gefängnis in Ostturkestan, nachdem sie 1999 auf dem Weg zu einem Treffen mit einer US Abgeordnetendelegation festgenommen wurde. Nach ihrer Freilassung im März 2005 hat die chinesische Regierung immer wieder Anschuldigen wegen Finanzdelikten gegen die Unternehmen der Kadeer Familie erhoben. Dies tat sie, um sich an ihren Menschenrechtsaktivitäten zu rächen. Ganz offensichtlich strebt die chinesische Regierung an, das internationale Interesse zu untergraben, das ganz offensichtlich bei Fällen von politischer

Verfolgung aufkommt.

Im November 2006 wurden Kahar und Alim Abdureyim wegen Steuerhinterziehung verurteilt, nachdem sie schon 6 in Untersuchungshaft saßen. Kahar bekam eine Bußgeldstrafe in Höhe von RMB 100.00 Yuan (USD 12.500), bekam aber keine Freiheitsstrafe. Sein Bruder Alim wurde zu 7 Jahren Haft verurteilt und bekam eine Bußgeldstrafe in Höhe von RMB 500.000 Yuan (USD 62.500). Berichten zufolge, wurde Alim ursprünglich wegen der „Bestrebung den Staat zu teilen“ angeklagt, zusätzlich zur Steuerhinterziehung, aber die erste Anklage wurde später fallen gelassen.

Der dritte Sohn Kadeers, Ablikim Abdureyim, wurde Berichten zufolge insgeheim wegen Staatsgefährdung angeklagt. Die Kadeer Familie befürchtet, dass Ablikim dringend eine medizinische Behandlung benötigt, nachdem er bei seiner Festnahme letztes Jahr heftige Schläge und eine Tortur während seiner Haft erleiden musste. Es wurde jedoch keinem Familienmitglied gestattet, Ablikim seit seiner anfänglichen Verhaftung zu besuchen. Die Familienmitglieder erhielten keine offizielle Information bezüglich seines damaligen Aufenthaltsortes oder bezüglich der genauen Hintergründe der Anklagen gegen ihn. Kadeer fordert immer noch, dass Familienmitgliedern der Kontakt mit Ablikim gestattet wird, um sicherzugehen, dass er eine angemessene medizinische Behandlung erhält.

Verfolgungsschema

Zusätzlich zu der Verfolgung der Söhne Kadeers und anderen Familienmitgliedern, wurden auch Angestellte des Familienunternehmens festgenommen, schikaniert oder anderweitig verfolgt. 2005 nahmen die Behörden zwei Angestellte für 7 Monate ohne Anklage fest, Kadeers früherer Assistent Aysham Kerim und den Unternehmenssekretär Ruzi Mamat.

Diese Beispiele für Festnahmen, Tortur und Verhaftungen von Familiemitgliedern Kadeers veranlasste mehrere Organisationen dazu, Kadeer als Präsidentin des “World Uyghur Congress” und der “Uyghur American Association” zu wählen. Diese Verknüpfung deckt sich mit den Warnungen der chinesischen Regierung an Kadeer, als sie China 2005 verließ und in die USA auswanderte, nach ihrer Festnahme nicht über “sensible Angelegenheiten” zu sprechen, ansonsten würden „ihr Unternehmen und ihre Kinder erledigt sein“.

“Wenn man die momentanen Aktionen der chinesischen Regierung betrachtet, ist es offensichtlich, dass sie nicht nur meine Familienmitglieder und Angestellten abschrecken will, sondern auch das gesamte uigurische Volk, sich für grundlegende Menschenrechte in Ostturkestan auszusprechen,“ sagte Kadeer. „Die chinesische Regierung hofft, dass wenn sie meine Familie und unsere Unternehmen vernichtet, werde sie jegliche Hoffnung auslöschen, die die Uiguren auf ein besseres Leben haben. Was sie jedoch nicht zu realisieren scheinen ist, dass egal wie viele Uiguren sie ins Gefängnis stecken oder wie viele Unternehmen sie schließen, sie uns nicht unser Bestreben nach Menschenrechten und nach einem Ende der brutalen Unterdrückung, die wir jeden Tag erleiden, nehmen können.
www.uygur.org

Saturday, December 08, 2007

PKK kills driver, leaves a note

Those who do not pay tax to the organization will be punished, says a note left in the pocket of murdered driver.

A note was found in the pocket of a truck driver murdered earlier this week as he was transporting supplies to the village of Konur in the Şemdinli region of Hakkari province, where the outlawed Kurdistan Workers' Party (PKK) threatened those who didn't pay “tax” to the organization.

According to a statement released by the Hakkari Governor's Office, the note said to be from PKK members who murdered him said: “Those who don't pay taxes, which you may see as extortion, to the organization will be punished from now on.”

The driver was murdered and his truck set on fire on Tuesday.

The governor's office said the violent act perpetrated by the terrorist group showed that it will never change its tactics and was only strong enough to hurt innocent civilians.


www.pkkterror.com

Thursday, December 06, 2007

Türkische Reiche

http://www.xn--gnnisworld-9db.de/turk-reiche.html

Namensbedeutung

Die Alttürken werden heute als Köktürken beziehungsweise als Göktürken (Eigenbezeichnung: Köktürkler beziehungsweise Göktürkler) bezeichnet. Das alttürkische Kök beziehungsweise das neutürkische Gök bedeutet eigentlich "Blau" oder auch "Himmel". Mit dieser Bezeichnung wurde eine der Himmelsrichtungen angegeben.

Als Alternativbezeichnungen sind auch Kök-Turuk und Gök-Türük bekannt.

Vorgeschichte

Die frühen völker werden heute vielfach als turko-mongolisch bezeichnet, aber auch die aus heutiger Sicht als rein türkisch bezeichneten Volksstämme schufen ihre eigenständigen Herrschaftsgebiete. Auch waren diese "Alttürken" vielfach in den Diensten anderer Herrscher tätig, da sie sich gern als Söldner anwerben ließen. So kam es, dass sich die türkische Sprache und Kultur vom Osten Asiens bis Europa ausbreitete.

Das erste turkstämmige Reich schufen die Hsiung-nu, als sie ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. vom Ergenekon (Altai) und Sajan ausgehend ein mächtiges Reich begründeten, das schließlich nicht nur die heutige Mongolei, sondern auch weite Teile Chinas umfasste.

Ab 48 begann der stetige Zerfall des Hsiung-nu-Reiches, als sich auf seinem Gebiet fünf hunnischgeprägte Teilreiche bildeten. Diese Teilreiche fühlten sich zwar der Herkunft nach noch größtenteils als Hsiung-nu bzw. als Hunnen. Ihre Führungsschicht führte sich vor allem auf den "Aschina-Chuni-Klan" zurück. Während aber die Zugehörigkeit der Hsiung-nu und der Hunnen zur türkischen Sprachgemeinschaft bis dato nur vermutet wird (die wenigen überlieferten Wörter und Sätze dieser Völker habe jedoch die größte Ähnlichkeit mit der Sprache der späteren Göktürken), waren diese Nachfolgereiche aber von Sprache und Kultur her schon als rein türkisch anzusehen.

Die fünf Reiche:

* Das erste war das der so genannten Chi-Chi-Hunnen, die in den Gebieten des Balchaschsees siedelten.
* Das zweite war das der Nord-Hunnen, die um 90-91 in der Baikal-Orchunregion, genauer in den Gebieten von Tschungaria und Barkol, lebten.
* Das dritte war das der Süd-Hunnen im Süd-Westen Chinas. Sie unterstanden meist der Oberherrschaft der Siyen-pi. Die Süd-Hunnen gingen später im chinesischen Volkstum auf.
* Der vierte bestand aus dem Herrschaftsgebiet der Tabgatsch.
* Das fünfte bestand aus dem Gebiet der Tuyuhun, die im tibetischen Bergland eine Hochburg hatten.

Alle Gründungslegenden der Alttürken sind allein aus chinesischen Quellen überliefert worden. Erste eigene Ursprungslegenden tauchen erstmals in den alttürkischen Inschriften des Kül-Tegin auf, in der die Alttürken nur als "Blau-Türken ohne feste Klanordnung" (idi oqs?z kök türk) bezeichnet werden und er sich auf die Zeit vor 552 bezieht.

Spätere Turkvölker wie die Uiguren nannten die alttürkischen Stämme nur noch türk, wie uns eine uigurische Inschrift bezeugt: bu qamu? türk budun <=> "das ganze Türken-Volk".

Das erste Göktürken-Reich (552-581)


Mitte des 2. Jahrhundert ging die Zeit der Hsiung-nu endgültig zu Ende, diese zogen nun in westlicher Richtung ab und die Sien-pi und Rouran traten ihr Erbe an. Die Herrschaft der in der europäischen Wissenschaft manchmal als "Awaren" bezeichneten Rouran ging 552 zu Ende. Die eigentlichen Awaren zogen im 5. Jahrhundert ebenfalls westwärts, so dass sich in den alten Siedlungsgebiete nur noch Reste der ogurischen Stämme aufhielten.

Im Jahr 552 erschien nun das von den Chinesen als "T'u-chueh" bezeichnete Turkvolk in den chinesischen Annalen. Diese waren ursprünglich in Ost-Turkestan und dem Altai ansässig und übernahmen die Tradition und verwaltungstechnische Erfahrung ihrer Vorgänger. Stammesmäßig waren sie den Oghusen zu zurechnen. Sie selbst sahen sich als legitime Nachfolger der Turuk und Turkut, sahen sich demnach in der Tradition der alten Hsiung-nu stehend.

Sie gründeten unter dem Heerführer Tumen Khan ein Reich, das seinem Umfang nach fast dem der Hsiung-nu entsprach. Tumen enstammte dem "Tukyu-Klan", der mit dem "Aschina-Klan" verwandt war. 546 wurden bereits die Stämme der Tölös von ihm gewaltsam unterworfen.

Sein Reich der Göktürken bestand nun von 552 bis 745 als Verbindung nomadischer Stämme. Seine Hauptstadt lag am Ötüken-Gebirge, in der Nähe der Onon-Quelle. Dort lagerte der Khagan an einem Ort, der den Göktürken als "Ordu Balyk" und den Mongolen später als "Karakorum" bekannt war.

Das Göktürken-Reich wurde sowohl vom Buddhismus als auch vom Manichäismus und von der assyrischen Kirche missioniert, blieb aber stark vom Schamanismus geprägt. Diese Türken verfügten bereits über eine Runen-Schrift.

Im Grunde blieb das Gesamtreich dieser Türken stets eine lose Stammesföderation, bei der die einzelnen Stämme bestehen blieben. Staatstragendes Volk wurden vor allem die Stämme der neun Oghusen und die Volksnamen der anderen Stammesgruppen sind uns seit Mahmud al-Kaschgari (1073) in seinem arabischsprachigen Werk "Diwan-u Lu?at-it Turk" überliefert worden. Demnach wurde das türkische Gesamtreich von jenen Völkern bewohnt, die wir sogar noch heute unter ihren damals aufgeführten Namen kennen.

Alle Stämme sprachen eine ähnliche Sprache, die heute als Alttürkisch bezeichnet wird. Ein brüderliches Band der Zusammengehörigkeit unter der Stämmen blieb sogar bei Zeiten des politischen Umbruchs erhalten.
Das Göktürken-Reich (552-581)

Der Turkut-Führer Tumen († 552) nannte sich nach 546 "Bumin Ilkhan", nahm 551 den "Khagan"-Titel an und besiegte 552 den letzten bedeutenden Rouran-Herrscher Anakai (reg. 520-52), nach dem sich dieser geweigert hatte, seine Tochter Bumin zur Frau zu geben. Anakai beging nach dieser Niederlage Selbstmord.

Auf der anschließenden Kuriltai wurde Bumin als Oberhaupt der vereinigten turko-mongolischen Stämme anerkannt. Diese vereinigten Stämme nahmen nun die Sammelbezeichnung "Sekiz-Oghusen" an und wurden zum "Staatsvolk" des neuen Steppenreiches. Tumen führte als Banner das weiße Tuch, dem mittig ein goldener Wolfskopf aufgelegt und das einst auch die alte Fahne der Hsiung-nu gewesen war.

Die Nachfolger Anakais, Tieh-Fa (reg. 552-53, Teng-Chu (553), K'u-Ti (553) und Yen-Lo-Ch'en (553-57), versuchten zwar noch, ihre Unabhängigkeit zu wahren. Doch schließlich kamen sie unter den Einfluss der Osttürken.
Nach dem plötzlichen Tode Bumins (er wurde wohl von seinem Bruder Istämi ermordet) wurde das Gesamtreich 552 formal in zwei Hälften geteilt, dem einmal Istämi Shad († 576), und der jüngere Sohn Bumins, Sekin Shad als gleichberechtigte Fürsten vorstanden. Dabei wurde der älteste Sohn Bumins, Kelo oder auch Ko'lo als "Qara-Issyk Khagan", auf einem Kuriltai, von den beiden als Herrscher eingesetzt. Doch Qara-Issyk diente den beiden Schads nur als "Schattenherrscher", die wahre Macht lag bei Istämi und Sekin. Istämi herrschte vor allem über die alten ogurischen Stämme des Westens. Die als "Oghusen" bezeichneten Stämme siedelten damals noch in der östlichen Hälfte des Reiches und unterstanden vor allem Sekin. Istämi ermordete noch 552 seinen Neffen Qara-Issyk und nahm nun selbst den Titel eines Khan an.

Die Chinesen erkannten nun ihrerseits die Zerrissenheit der türkischen Stämme und begannen, diese gegeneinander auszuspielen. Sekin machte sich 553 als "Kushu Muqan-Khagan" zum Herrscher, unterwarf um 560 die Kitan und richtete die Augen auf China.

Im Interesse des Krieges gegen die Hephthaliten Mittelasiens suchten die Stämme Istämis den Anschluss an das sassanidische Persien. Vor allem die Völkerstämme des Westens (Oguren mit einer oghusischen Oberschicht) nahmen nun den Namen "Köktürkleri" (also "Göktürken") an. Sie begannen 557 den Kampf gegen die Hephthaliten, deren geschlagene Reste brachen wahrscheinlich als "Awaren" in Europa ein. Istämis Machtbereich erstreckte sich nun formal bis zur Wolga: "Erst schlage ich die Awaren, dann vernichte ich die Hephthaliten" soll er während dieses Feldzuges gesagt haben. Und wirklich, 558 konnte er die als "Awaren" bezeichneten Völker besiegen und in den Westen abdrängen.

Um 563 waren auch die Hephthaliten besiegt, Istämi machte nun auch seinen Machtbereich vom göktürkischen Gesamtreich unabhängig, indem er erst den selbständigen Titel eines "Syr-yabgu" und später den "Khagan"-Titel annahm.

Erste Kontakte mit Osteuropa nahmen die Stämme der Westtürken um 563 auf: Unter der Führung eines gewissen Axije Khan erschien eine Gesandtschaft am Hof des byzantinischen Kaisers, um diesen von seinem Bündnis mit dem persischen Königshaus der Sassaniden abzubringen.

Ein Sohn Istämis, Bokhan Shad, brach vermutlich noch im Todesjahr seines Vaters (576/77) ebenfalls nach Byzanz auf, wo er am Hofe des Kaisers als "Turk Shad" erschien. Damit trat das "Reich der Westtürken" erstmals in das Blickfeld der Europäer. Dieser herrschte über eines der acht Khaganate, in die das Westreich damals geteilt war. Es ist zu vermuten, dass dieses das Khaganat der Tardusch war, in dem dessen älterer Bruder Qara-Churin Turk Bogiu als Khan herrschte (nach diversen anderen Quellen werden auch die Tölös genannt). Bokhan Shad suchte vorher den Schulterschluss mit dem Utriguren-Herrscher Anagai Khan, der damit zum treuen Vasallen des Göktürken-Herrschers aufstieg. Dieser unterstützte Bokhan immer wieder bei dessen Feldzügen gegen die hunnischen Restvölker wie die Awaren und Bulgaren.

Istämis Sohn Qara-Churin Turk Bogiu regierte in der Zeit von 576 bis 603 über das gesamte Westreich. Dort nahm er den Namen "Qara-Churin Turk Tardush Khan" an, den die westliche Welt in den Namen "Tardu" verschliff. Nach dem Tode seines Vetters Muqan (572) setzte er dessen jüngeren Bruder Arslan Tobo-Khan (dem "Taspar" des Westens) als Herrscher über das "Reich der Osttürken" ein.

Dabei schlug er aus dem Niedergang des Tabgatsch-Reiches Kapital, das inzwischen in zwei miteinander verfeindete Blöcke zerfallen war: Die Dynastie der Nördlichen Qi herrschte 550-70 im Osten des einstigen "Wei-Reiches", während die Dynastie der Nördlichen Zhou (557-80) den Westen des alten Wei-Reiches innehatte. Tardu und Taspar spielten beide Seiten in ihrem Sinne gegeneinander aus, so dass die Tabgatsch vielfach als ihre Vasallen erschienen.

Die Osttürken waren auf dem Wege, eine bedeutende Macht aufzubauen als sich ihre Fürsten Taspar, Tardu und der spätere Abo Khagan wegen der Erbfragen und der Förderung des Buddhismus durch Taspar entzweiten.

Aufteilung des ersten Göktürken-Reichs (581-603)

581 verstarb Taspar unerwartet und im Reich der Osttürken brachen blutige Nachfolgekriege aus, die die chinesische Diplomatie kräftig schürte. Der Osttürke Shetu Baga Yshbara (reg. 581-87) sagte sich 584 endgültig vom Gesamtreich los und das Reich der Göktürken zerfiel nun in zwei verfeindete Teilstaaten, die von der chinesischen Sui-Dynastie gegeneinander ausgespielt wurden. Yshbara herrschte nur formal über die östlichen Göktürken, da er mit Abo Khagan einen "Schattenherrscher" eingesetzt hatte. Abo suchte nun auch seinerseits den engen Schulterschluss mit der chinesischen Sui-Dynastie und wollte Yshbara absetzen lassen.
Die Göktürken und das geteilte Reich

Darauf hin zog Yshbara gegen Abo in den Krieg und tötete dessen Mutter; Abo selbst floh zu den Westtürken unter Tardu. Ein wenig später konnten sich Abos engste Freunde und Verbündete in den Machtbereich Tardus retten, nachdem Yshbara begonnen hatte, alle möglichen Rivalen um die Macht auszuschalten beziehungsweise zu ermorden. Diese Flüchtlinge waren: Tanhan Khagan und dessen Onkel Diqin Shad.

Gegen 583 zogen Tardu und Apo mit 100.000 Mann und in enger Zusammenarbeit mit den Kitan gegen Yshbara. Dieser ersuchte nun offiziell die Sui-Chinesen um Waffenhilfe, die ihm aber nur formal erteilt wurde; die Sui-Herrscher wollten sicher sein, dass sie "auf das richtige Pferd" setzten, zumal Yshbara erst 585 den Lehnseid des chinesischen Kaisers angenommen und zu dessen Vasall aufgestiegen war.

Mangels Erfolgs wandte sich Abo nun gegen Tardu und setzte ihn ab. Dieser musste zu den Sui fliehen. Dort blieb Tardu bis Yshbaras Bruder und Nachfolger Chulo-Khan (587-588) Apo Khagan tötete und er zurückkehren konnte. Da Chulo-Khan kurze Zeit später starb und mit Dulan-Khan und Zhangar Kimin-Khan zwei konkurrierende Herrscher hinterließ wurde Tardu wieder zum maßgeblichen starken Mann im Türkenreich.

In der Zeit zwischen 590 bis 603 hatte Tardu die meisten Stämme der Göktürken in seinem Reich vereint, so dass das Gesamtreich wiederhergestellt schien. Seinen Erfolg konnte nicht einmal die Niederlage seines Sohnes Shaba Shad mindern, der bei Herat von den Sassaniden geschlagen wurde. Ironischerweise wird eben dieser Shaba in späteren muslimischen Schriften als "der größte Herrscher der Türken" verherrlicht.

Nun riefen 603 die Sui-Herrscher die östlichen Stämme der Göktürken auf, gegen Tardu vorzugehen und die zeitgenössischen Quellen der Chinesen zählten dabei sieben Stämme namentlich auf. Tardu zog sich geschlagen zu den Tuyuhun ins tibetische Bergland zurück, wo sich schließlich seine Spur verliert. (Die Tuyuhun waren ein kleines erfolgreiches proto-mongolisches Mischvolk, das vermutlich aus der Vermischung der Xianbi mit Tibetern entstanden war und das eine leichte turukisch-hunnische Oberschicht aufwies.) Die Nachfolge Tardus versuchte der damalige Nominalherrscher der Osttürken, Zhangar Kimin-Khan (reg. 597-609, der "Tuli Khan" westlicher Geschichtsbücher), anzutreten.

Untergang des Ostreiches (603-630)


Die Niederlage Tardus brachte eine Schwächung des Ostreiches mit sich. Dort herrschten die Brüder Dugi Shibir-Khan (reg. 608-19) und Chulo Khan (619-20), der "Shih-pi" der chinesischen Geschichtsschreibung. Sie waren die Söhne Tuli Khans. Bis 618 mussten sie sich noch als Vasallen der Sui ansehen, dann unterstützten sie den Sturz dieser Dynastie.

Mit dem Beginn der T'ang-Dynastie (618) wurde der Einfluss Chinas auf das Osttürken-Reich verstärkt. (Der einstige chinesische General Li Yuan T'ang und nachmalige Kaiser war selbst halbtürkischer Herkunft und viele seiner erfolgreichsten Heerführer waren Türken. Unter der von ihm gegründeten Dynastie sollte schließlich das erste Göktürkenreich endgültig zerfallen.)

Shih-pis Bruder, Kat Ilkhan Tugbir (reg. 620-30), er war auch als "Xieli Khagan" bekannt, fiel zwar immer wieder in die chinesischen Nordgebiete ein, war aber ansonsten ein machtloser Herrscher. Schließlich suchten sich die T'ang-Herrscher Verbündete aus dem alten Aschina-Klan. Sie förderten einen General der Schwarzen Türgesch, einen gewissen "Karakhan Türgesh-Khan Idat Shad", in seinem Streben nach einem eigenen Herrschaftsgebiet und dieser sollte dem Osttürken-Reich den Todesstoß geben. Er fiel immer wieder ins Herrschaftsgebiet Xielis ein und fügte ihm mehrere empfindliche Niederlagen zu. Schließlich kam es im Bereich der Osttürken zur Rebellion und Xieli wurde 630 abgesetzt. Xieli selbst geriet in chinesische Gefangenschaft, wo er auch 634 verstarb.

Damit ging das erste Göktürkenreich unter chinesisch-türkischen Militärschlägen unter.

Der Ostteil des einstigen Reiches wurde chinesische Provinz (ranghohe Würdenträger der alten Aschina-Dynastie traten verstärkt in chinesische Dienste und trugen nun chinesische Namen) und der Westteil geriet immer mehr ins Wanken...

Untergang des Westreiches (603-659)

Der Niedergang des ersten Göktürken-Reiches hatte in der Zeit zwischen 603 und 659 auch für den einstigen Machtbereich Tardus weitreichende Folgen. Zwar bildeten auch hier im einstigen Westreich die Westtürken eine mächtige Stammesföderation, doch waren die ethnischen Grundvoraussetzungen völlig andere. Während in der ehemaligen Osthälfte des Reiches vor allem die Stämme der Oghusen über artverwandte mongolische Völker herrschten, war der Machtbereich der ogurisch-oghusischen Stämme durch indogermanische beziehungsweise iranische Völkerschaften geprägt. Die Türken des Westreiches waren wie ihre Vorfahren Nomaden, während die unterworfene Bevölkerung überwiegend sesshaft war.

Im Laufe des 6. und 7. Jahrhundert wurde der Einfluss der alten Aschina-Chuni-Dynastie von einheimischen Fürstenhäusern abgelöst. Auch ist es selbst in der heutigen türkischen Turkologie nicht umstritten, ob Tardus Nachfolger der unmittelbaren Linie Istämis oder der Linie Abos angehörten.

Die späteren Nachfolger reformierten das Reich, indem nun Landwirtschaft und feste Städte eine größere Bedeutung bekommen. Diese stellen aber auch eine gewaltige Armee auf, die nun festen Kriegs-Regeln unterlag. (Diese Taten wurden von Tonyukuk, einem der Herrscher des 8. Jahrhunderts, in Stein verewigt.)

Tardus unmittelbarer Nachfolger wurde Nili Khan (reg. 600-604). Doch ihm folgte 604 Basy-Tegin, der noch im selben Jahr von Taman Nipo Chulo-Khan (reg. 604-12), der auch als "Ch'u-lu-hou Khagan" oder "He-sa-na" bekannt war, gestürzt wurde. Doch dieser galt als schwächlicher Herrscher, der sich während seiner Regierungszeit immer wieder mit blutigen Revolten herumschlagen musste. Doch ihm folgte ein jüngerer Bruder Tardus, Shegui Khagan (reg. 612-18/19), auf den Thron. Dieser Shegui dehnte seinen Machtbereich bedeutend nach Osten aus, so dass ihm schließlich die Gebiete vom Altai bis zum Kaspischen Meer unterstanden.

Unter Shegiu blühte das Westreich auf, das nun zum Rivalen des Ostreiches Shih-pis aufstieg. Shegius jüngerer Bruder Tun-Yabgu Khan bestieg als "Tong Yabgu Khagan" den Thron des Westreiches und dehnte die Herrschaft der Westtürken bis auf das heutige Afghanistan aus. Tun galt auch als Herrscher von Wusun, als der Beherrscher des Ili-Tales. Damit standen auch jene Stämme unter seiner Kontrolle, die später als "Uyghuren" in die Geschichte eingehen sollten. Er galt auch als enger Verbündeter des byzantinischen Kaisers Herakleios (reg. 610-14) und trat auch im Kampf gegen die Sassaniden im Kaukasus an. Er wurde damals als Verbündeter der Araber angesehen und als diese 642 die Kaukasusregion erobern und damit auch die Sassaniden vernichten konnten, da hatte Tun schon die Vorarbeit für sie geleitstet.

Tun hatte seine Hauptresidenz in der Stadt Qianquang, der "Stadt der 1000 Brunnen". Diese befand sich östlich des Talas und Tun begann, das Reich der Westtürken zu reformieren. Er baute seine Verwaltung stetig aus und führte die Tudun, die Steuereintreiber ein. Diese Tudun überwachten ihrerseits die Il-Teber, die Statthalter des Khagans. Doch Tun beging einen gewaltigen Fehler: Er band sich zu sehr an die T'ang-Dynastie Chinas und vergaß darüber hinaus seine nomadischen Stammesbrüder.

Es kam in der Folgezeit zu mehreren blutigen Aufständen, die vielfach von China geschürt wurden. So beispielsweise 627 bei dem der Karluken. Diese "Karluken" genannten Westtürken begannen mit dieser Revolte ihren politischen Aufstieg im Westreich. In ihrem Machtbereich lag unter anderem das den Göktürken heilige Ötüken-Gebirge und so sahen sich die Karluken als rechtmäßige Herrscher des Reiches.

Als die Unruhen im Reich zunahmen, ließ ein Onkel, Bagadur Kiuliug Shibir-Khan, Tun-Yabgu Khan 630 heimtückisch ermorden und bestieg nun selbst als "Mohedu Hou Quili Sipi Khagan" den Thron der Westtürken. Doch führte die Ermordung Tuns nicht, wie erhofft, zur erneuten Reichseinheit aller Göktürken, sondern es brach im Westreich ein grausamer Bruderkrieg um die Vorherrschaft aus. Dieser Bürgerkrieg zerschlug nun die alten Stammesbande und es entstanden neue turkvölkische Stämme, die sich nun aus Resten der West- und Osttürken bildeten. So kam es zum Beispiel unter der Regierung Yshbara Tolis-Shad Khilash-Khan (reg. 634-39), der den Chinesen als "Sh'a-bo-luo" bekannt war, zur Stammesbildung der On-Oq. Sie waren eine Stammesföderation, bestanden aus To'lu und Nushibi. Doch auch bei diesen herrschte eine starke Rivalität untereinander. Es kam zu stetig wechselnden Herrscherhäusern im Westreich, die China immer wieder auszuspielen versuchte.

Erst mit Jubi Khagan (reg. 645-50) erlangte ein Westtürke wieder richtige Macht, als dieser begann, am Jenissej die Stämme der Kirgisen zu unterwerfen.

Schließlich griff T'ang-China 659 aktiv in die Stammeskämpfe der Westtürken ein und nahm den Herrscher der To'lu, Aschina Holu Khagan, gefangen. Seit diesem Zeitpunkt an beherrschte der T'ang-Kaiser Chinas de facto alle Länder an der Seidenstraße bis hinein nach Po-sse (Persien). Das Reich der Westtürken wurde nun in zehn eigenständige Präfekturen eingeteilt, die auf alte Stammesgrenzen keinerlei Rücksicht nahmen. Nur der Kirgisenstamm lebte in einer Präfektur, die seinem alten Stammesraum entsprach.

In der Zeitspanne zwischen 659 und 679 begannen auch die Angriffe der Tibeter auf das nunmehr "chinesische" Westreich, die schließlich die "vier Garnisonen", Kaschgar, Khotan, Kutscha und Karaschahr, einnehmen konnten; damit waren große Teile der On-Oq den tibetischen Herrschern untertan.

Doch begann ab 679/80 ein gesamttürkisches Aufbegehren gegen die Fremdherrschaft. Waren die T'ang-Herrscher im Kampf gegen die Westtürken noch erfolgreich, so begann sich im Bereich der Osttürken eine neue Macht aufzubauen, die formal als "zweites Osttürken-Reich" bekannt wurde.
[Bearbeiten]

Das zweite Göktürken-Reich (681-745)

Ab 681 tat sich Karakhan Türgesh-Khan Idat Shad, ein Führer des Aschina-Klans, hervor, den die Geschichte heute als "Kutluq Ilteris" kennt. Dieser war einst Söldner in chinesischen Diensten gewesen und stand dem Stamm der Schwarzen Türgesch vor. Er und dessen Bruder Bökö Chor gründeten nun das zweite Göktürkenreich, das in der türkischen Turkologie meist nur als "Karluken-Herrschaft" (türkisch: Karluk Devleti) bezeichnet wird und das in der westlichen Geschichtsschreibung als "Reich der Ilig-Khane" bekannt ist. In diesem Reich spielte in der Tat der Karluken-Stamm die tragende Rolle, da sich auch die übrigen Türgesch ihnen schnell unterwarfen. Dieses neue Türkenreich kontrollierte nach zahlreichen Kriegszügen die Steppen von der Großen Mauer bis zu den Außenposten der (seit 705 nach Transoxanien vordringenden) Araber. Das Zentrum war die Gegend des Changai-Gebirges.

Zwar musste Ilteris 681 eine herbe Niederlage gegen die Chinesen einstecken, doch seinem persönlichen Erfolg tat diese keinen Abbruch. Ab 682 begann er mit 16 verbündeten Stämmen die Göktürken zu vereinen. Einen Verbündeten hatte er in Tonyukuk, der dem verwandten "Ashite-Klan" vorstand und den er zum "Apatar-Khan" ernannte – zum obersten Befehlshaber seiner Truppen.

In der Zeitspanne zwischen 683 und 687 unterwarf der die meisten Stämme des alten Ostreiches, nur der To'lu Herrscher Hushile Khagan konnte sich mit einigen Stammesangehörigen nach China flüchten.
Das 2. Reich der Göktürken (681-745)

Als Ilteris 691 verstarb, wurde sein Bruder Bökö (reg. 692-716) auf einer Kuriltai der Stämme zum Oberhaupt des Reiches ernannt und er nahm nun den Namen "Kapagan Khan" an. Dieser hatte unter anderem eine chinesische Erziehung genossen und war dem entsprechend dort als "Mo-ch'o" bekannt. In dessen Regierungszeit gedieh noch einmal das erneutere Göktürken-Reich.

Er stand dem Reich nur als Vormund seines Neffen Kül-Tegin vor, der damals sechs Jahre alt war. Nur deshalb kann man sich erklären, das Kapgan nicht den Khagan-Titel annahm. Ihm unterstellten sich unter anderem die Stämme der Karluken und Oghusen freiwillig und 699 war das Westreich wieder mit dem Ostreich vereinigt. Aber auch nichttürkische Völker wie die Kitan wurden unterworfen.

Zwar führte Kapagan ein hartes Regiment über die Völker seines Reiches. So kam es erneut 711/12 zu Unruhen unter der Völkerschaften der Basmilen und Teilen der On-Oq. Doch im Großen und Ganzen blühte nun im Göktürkenreich der Wohlstand.

Im Kampf gegen die muslimischen Araber, die ab 705 Mittelasien überrannten, war er weniger erfolgreich, Kül-Tegin wurde hier bei Buchara blutig zurückgeschlagen. Um 715 kam es auch zum endgültigen politischen Bruch zwischen den beiden Türkenreichen. Unter der Führung der "Karachane" und der Türgesch sagte sich das Westreich erneut vom Ostreich los und ging nun eigene politische Wege. Ihr erster Führer war Sulu Khan (reg. 717-734), der erneute Kämpfe gegen die Araber führte.

Dabei kam es nun zu einer folgenschweren Entwicklung der Göktürken: Im Ostreich begannen die Oghusen langsam westwärts zu wandern und sich im Gebiet der alten Oguren nieder zu lassen. Dort kam es zur Vermischung beider verwandter turkstämmigen Völkerschaften. Im Ostreich blieb nur noch eine kleine oghusische Minderheit als Herrscherschicht über die mongolischen und tungusischen Völker.

Auf einer Strafexpedition gegen jene Stämme, die von den T'ang-Chinesen gegen ihn aufgehetzt worden waren, verlor Kapagan sein Leben: 716 wurde er nördlich des Tula heimtürkisch von Angehörigen des Bay?rqu-Stammes ermordet.

Mit dem plötzlichen Tode Kapagans drohten neue Bürgerkriegswirren. Besonders tat sich da Ilteris' Sohn Kül-Tegin hervor. Fugiuy-bogiu Kuchuk-Khan ernannte sich 716 zum Herrscher der Göktürken. Doch wurde auf einem Friedens-Kuriltai nicht er oder Kül-Tegin, sondern Kutluq Bilge-Kül (ein anderer Sohn Ilteris') zum Khagan ausgerufen. Dieser holte sich jedoch Tonyukuk Apartar-Khan und Kül-Tegin als Berater an seine Seite, damit war der Frieden im Reich wieder formal hergestellt. (Mit diesem Herrscher begann auch der eigentliche politische Aufstieg der späteren Uyghuren.)

Kutluq Bilge-Kül stellte nun ein Militär auf die Beine, das gleichermaßen Angst und Respekt einflößte: Den Haupterfolg der kriegerischen Auseinandersetzungen stellten die berittenen Bogenschützen. Die besten Schützen durften weiße Falkenfedern an ihren Helmen tragen. Entschlossen und hoch diszipliniert griffen die damaligen Göktürken in einer Pfeilformation ihre Gegner an. Dabei trugen sie Rüstungen aus hartem Leder oder aus Metall. Kutluq Bilge-Kül warb auch verstärkt Söldner aus anderen Völkerschaften an, so dass in seinen Reihen sowohl Türken als auch Mongolen, Tanguten und zahlreiche Chinesen kämpften.

Kutluq Bilge-Kül dehnte ab 717 den Machtbereich des Göktürkenreiches immer weiter aus: Er unterwarf nun alle Gebiete bis zum Syr-Darja im Westen, im Osten reichte sein Machtbereich bis in die chinesische Provinz Shandong und im Süden bis Tibet. Auch die Stämme der Tula-Region konnte er schließlich unterwerfen, was seinen Vorgängern Idat und Kapagan nicht gelang.

Kutluq Bilge-Küls Reich umfasste nun wieder um die 18 Millionen km² und hatte im wesentlichen jene Ausmaße erreicht, die das Reich der Hsiung-nu aufgewiesen hatte. Er führte nun jenes Banner ein, das heute als Sinnbild der Göktürkenherrschaft gilt: ein blaues Tuch, dem mittig ein Wolfskopf aufgelegt war. (Bei den Göktürken im Ostreich war der Wolfskopf in gold-gelber und bei denen im Westreich in mattgrüner Farbe gehalten. Gerade die letztere Variante wurde heute zum Sinnbild des Göktürken-Reiches.)

Das Reich der Göktürken umfasste nun die Gebiete vom Schwarzen Meer bis China und vom Altai bis zum Hindukusch. Es bestand also nicht nur Steppe, sondern auch aus Wüste. Kriegszüge waren stets mit reichem Zeremoniell verbunden. Der Rang des Khagan hatte sich nun verändert: Ursprünglich nur ein untergeordneter Führertitel (der weit unter dem alten Titel des "Schan-yü beziehungsweise des "Tanhu" stand), war er nun für die späten Göktürken ein Halbgott. Sein Zelt, die Jurte, bestand aus reich bestickter roter Seide.

Im Sommer zog nun der Herrscher Kutluq Bilge-Kül mit seinem Hofgefolge in die üppigen Weidegebiete des Nordens und im Herbst wieder nach Süden.

731 verstarb nun Kül-Tegin und so stieg Tonyukuk zum alleinigen Ratgeber Kutluq Bilge-Küls auf. Diese Tatsache ist uns in den Inschriften des Tonyukuk belegt worden. Doch war Kutluq Bilge-Kül kein langes Herrscherdasein beschieden. Denn bereits 734 wurde er vergiftet, aber er konnte noch auf dem Totenbett die Hinrichtung seiner Mörder und deren Anstifter miterleben. Es waren Angehörige des Basmilen-Stammes, der dadurch in Ungnade fiel.

Auf der Kuriltai setzten 734 die Anhänger Bilge-Küls die Wahl seines Sohnes Yiran durch. Doch dieser verstarb noch im selben Jahr, so dass dessen minderjähriger Sohn Bilge Kutluq-Tengri zum Herrscher bestimmt wurde. Als dessen Vormünder wurden nun zwei Onkel von ihm zur Seite gestellt, in deren Händen die wahre Macht lag. Der "linke Schad", Il-Itmysh Bilge-Khan, herrschte über den Westen, der "rechte Schad", Ozmysh Khan, über die Gebiete des Ostens; das Göktürkenreich drohte erneut in zwei unabhängige Teilreiche zu zerfallen.

Als 740 T'ang-China die Herrschaft Tengris über die Osttürken anerkannt hatten, lud dessen Mutter Pofu Il-Itmysh Bilge, den "linken Schad" der Westtürken, zu einer Kuriltai ein. Dort kaum eingetroffen, wurde dieser von der Leibgarde der Mutter ergriffen und enthauptet. Die Westtürken unterstellten sich darauf hin Tengri, der sich darauf hin den Namen des "Oghus Khan" zulegte. Doch dieser Verrat der Mutter brachte eine schreckliche Folge mit sich: Der andere Onkel, Ozmysh Khan, der "linke Schad" der Ostgebiete, sah sich mit der Namensgebung Tengris in seiner Macht bedroht und er griff nun 741 Tengri an und ermordete diesen.

Ozmysh Khan gedachte nun, die Nachfolge Tengris anzutreten. Unter dem Namen "Wu-su-mi-shi" nahm er nun den Khagan-Titel an, doch er war ein ungeliebter Herrscher. Vor allem die Stämme des Westens verabscheuten diesen und die Basmilen galten als dessen ärgsten Feinde. 744 einigten nun die Karluken die Stämme der Basmilen und Oghusen und griffen Ozmysh an. Dieser wurde bei den Kämpfen getötet und mit dessen Tode ging das zweite Göktürkenreich zu Ende.

Bomei-Tegin Khan, der Bruder des 744 ermordeten Ozmysh Khagan, versuchte zwar noch als "Bomei Khagan" die Macht im Ostreich an sich zu reißen, doch konnte er bereits 745 von Angehörigen der Uyghuren ermordet werden, so dass seine Regierung nur als "Gastspiel" anzusehen ist.

Karluken, Oghusen und Basmilen gründeten nun auf dem Boden des Ostreiches das Uyghurische Reich.

Erster Herrscher aus dem "Uyghuren-Geschlecht" war der chinesische Söldner Gulipeilo. Dieses Reich sollte von 744 bis 840 bestehen. Gulipeilo nahm nun den Titel "Kutluq Bilge-Kül Khagan" an und machte die Stadt Kara Balgasun (am oberen Orchon, das alte Ordu Balyk und spätere Karakorum, zum Zentrum seines Reiches. Die Karluken hatten schließlich in Kuz Ordu, dem heutigen Balasagun, ihren Hauptsitz.

Die Karluken schafften als erstes türkisches Volk in der Geschichte eine einheitliche Amtssprache, die bis zum persischen Choresm-Reich ausstrahlte und heute entweder als "Karluk-Choresmisch" oder als "Karluk-Uigurisch" bezeichnet wird.


Weblinks

* Alles Wissenswerte über die türkischen Altvölker (englisch/russisch) (http://www.turkicworld.org/)
* Ausführliche Geschichte der Turkvölker (http://www.ozturkler.com/data_english/0001/0001_05.htm)
* Zentralasiatische Völker (http://www.zentralasienforschung.de)


Ursprünge der hunnischen Völker

Namensvarianten

Es spricht aber heute vieles für eine Herkunft der Turuk, Hsiung-nu und Hunnen aus der heutigen Mongolei und der angrenzenden Altai- und Sajangebirge. Diese Völker waren miteinander verwandt oder sogar identisch. Jedoch werden die unterschiedlichen Namen oftmals zur Illustrierung unterschiedlicher Sachverhalte verwendet. Die chin. Bezeichnung "Hsiung-nu" wird in aller Regel nur für den Staat Mao-tuns verwendet und kennzeichnet die wohl stärker mongolisch geprägten Gruppen (Augenform usw.) im Osten. Die Bezeichnung "Hunnen" kennzeichnet eher westwärts abgedrängte Gruppen der Hsiung-nu, die stärker mit indogermanischen Gruppen vermischt waren. Der Begriff taucht vor allem im Zusammenhang mit Attila in Europa auf. Allerdings verwenden ihn viele Autoren auch für die Hsiung-nu Chinas, damit die Völkerwanderung und die Verwandtschaft beider Gruppen illustrierend.

Nachfolgend seien hier die bekanntesten Volksbezeichnungen aufgeführt:

* Hun
* Huna
* Khuni
* Chuni
* Suni
* Sunni
* Hunny
* Gunny
* Hiung-nu
* Hsiung-nu
* Xiong-nu
* Xiyon


Vorgeschichte

Die Hsiung-nu gingen also wie die ihnen verwandten Hunnen aus einer Verschmelzung verschiedener Altai- und Sajanvölker hervor. Dort vermischten sich über mehrere Jahrhunderte etliche indogermanische Gruppen (Saken, Sarmaten) einerseits und proto-mongolische Volksteile aus der Taiga sowie aus dem chinesischen Randgebiet vertriebene Viehzüchter andererseits. Die Chieh, einer der 19 Stämme der Hsiung-nu-Konföderation wurden zum Beispiel an ihren langen Nasen und vollen Bärten erkannt (349 v. Chr.).

Im 8. Jahrhundert v. Chr. verzeichnet man am Altai bereits Pferdeschirrungen und das Fehlen fester Siedlungen. Den Chinesen waren diese Barbaren unter den nacheinander benutzten Sammel-Bezeichnungen Jung, Ti und Hui und Hiu-yun bekannt. Die Ti werden beispielsweise in zwei Feldzügen (714 und 541 v. Chr.) als zu Fuß kämpfend beschrieben. Die Hsiung-nu - laut gängiger Überlieferung ein „Zweig“ der oben aufgeführten Stämme - waren überwiegend als Reiternomaden anzusehen. Doch einige von ihnen werden in Transbaikalien als sesshaft beschrieben.

Als legendenhafter Stammvater der Hsiung-nu und der Hunnen gilt Chungvi Khan, der erstmals 1800 v. Chr. erwähnt wird. Im Jahre 1766 v. Chr. soll in Inschriften der chinesischen Xia-Dynastie erwähnt worden sein, dass Kia - das 17. Mitglied dieser Dynastie - entmachtet wurde. Laut dieser legendenhaften Aufzeichnung begründete Kias Sohn Sunni mit 500 Stammesangehörigen den eigenständigen Hui-Stamm. Dieses Hui-Volk wurde laut Überlieferung und türkischer Turkologie zum tragenden Stamm der späteren Hsiung-nu und der Hunnen. Sunni begründete vielleicht auch den bedeutenden Tuyku-Klan, auf den sich vor allem die Herrscher der Hsiung-nu und der Hunnen zurückführten. Dieser war mit dem Klan der Aschina-Chuni eng verwandt und auf diesen Klan führten sich alle späteren Herrscher der Gök-Türken zurück.

Im Zeitraum 350-290 v. Chr. entstanden Befestigungsanlagen an den Nordgrenzen der chinesischen Teilreiche, die Vorläufer der Großen Mauer. Der Zhou-König Wu-ling (325-298 v. Chr.) z.B. ließ seine Truppen Reiten und Bogenschießen üben, übernahm auch die Kleidung seiner Feinde. Im 26. Jahr seiner Regierung vernichtete er die "Wald"-Hsiung-nu. Für 318 v. Chr. wird zum ersten Mal ein historisches Dokument überliefert, das nicht in den Bereich der Legenden zu verweisen ist: Ein Grenz-Vertrag zwischen den Chinesen und Hsiung-nu wird unterzeichnet.


Die Hsiung-nu

Staatsgründung

Um 300 v. Chr. setzte sich nun bei den Steppennomaden der Hsiung-nu die Volksbezeichnung Hunne durch, während die alte Bezeichnung Turuk nur noch auf den hunnischen Erbadel angewendet wurde. Für diese Zeit werden von den Chinesen auch vier hunnische Stämme (Xu-la, Lan, Hiu-bu, Siu-lin) verzeichnet, sie unterstanden meist den Tanhu (Königen der östlichen Hsiung-nu) .

Im 3. Jahrhundert v. Chr. gründeten die Hsiung-nu unter Tu-men (Teoman) und seinem Sohn Mao-tun (209 - 174 v. Chr.) ein großes Reich, das mehrfach Han-China bedrohte. Dieses Reich der verschiedentlich als Groß-Hunnen (türkisch: Büyük Hun) bezeichneten Hsiung-nu umfasste formal rund 18 Millionen km². Sein Schwerpunkt war die Mongolei, speziell das westmongolische Gool Mod, das sich in der Nähe des Mongolischen Altais befand und das zentralmongolische Ötüken'de Noyon-Uul (dem heutigen Noin Ula).

Die Hauptrivalen der Hsiung-nu bei der Reichsgründung Mao-tuns waren die gleichfalls nomadischen Stämme der Yüe-tschi im heutigen Kansu, die als Söldner der Chinesen galten. Gegen 176 v. Chr. waren sie samt ihren Nachbarn erstmals besiegt, was Mao-tun dem Han-Kaiser höflich mitteilte: "Der Große Schan-yü von Hiung-nu, den der Himmel auf den Thron erhoben hat, erkundigt sich ehrerbietigst beim Kaiser, ob er frei von Kummer sei. .... Dann hat er Lö-lan, U-sun und Ho-k´ut mit 25 naheliegenden Reichen niedergeworfen, diese sind somit alle zu Hsiung-nu gemacht, und die Völker, welche Bogen spannen, sind nunmehr zu einer einzigen Familie vereinigt."

Für das Hsiung-nu-Reich Mao-tuns (Mete Bagatir, Maotun, Batur) sind uns durch die chinesischen Schriftgelehrten des Altertums zwei Banner überliefert worden, die sich allerdings sehr ähnlich waren: Goldfarbene und Rote Tücher mit einem Drachen in der Mitte, die sich die beiden Hsiung-nu-Herrscher von den Chinesen entliehen hatten. Vor der Reichsgründung führten die Stämme der Hsiung-nu und der Hunnen weiße Tücher, in denen mittig ein goldener Wolfskopf aufgelegt war.

Es werden bei den Hsiung-nu auch Elemente eines frühen Staates verzeichnet. In bestimmten Bereichen galten einheitliche Gesetze und Strafen. Ferner führte Mao-tun eine schnell einsetzbare militärische Gefolgschaft (Ordu) ein und es wurde eine starke Zentralverwaltung mit mehreren Rangstufen geschaffen, die unter Mao-tuns Sohn Ki-ok (Laosheng, reg. 174–161 v. Chr.) ausgebaut wurde. Letzter führte auch eine Form staatlicher Abgaben (Steuern) ein.

Die Herrscher entstammten dem Suylyanti-Klan, einem Unterklan der Tuyku, und begründeten nun jene alttürkische Tradition, die alle nachfolgenden Steppenvölker nach ihnen für ihre "Nomadenreiche" übernehmen und ausbauen sollten; erst im 13. Jahrhundert würde diese Tradition durch die Militärschläge der Mongolen Dschingis Khans zerschlagen werden.

Doch über die unterworfenen Stämme herrschten die Tuyku- und Aschina-Fürsten nur formal, denn in der Praxis bestanden die eingegliederten Stämme weiter, die Hsiung-nu tauschten nur die jeweilige Führungselite aus. Das Hsiung-nu-Reich umfasste laut chinesischen Chroniken vier Völkerschaften und zerfielen in 24 Klans. Die bedeutenden von ihnen waren: Suylyanti, Kuyan, Lan, Suybu, Tsulin, Taychi, Uyti und Tsetszuy.


Machthöhepunkt

Die Chinesen der Han-Zeit beschrieben die Hsiung-nu als "kampfeslustige, kraftvolle Menschen mit unterentwickelter Kultur", jedoch sei das "Kriegshandwerk bei ihnen äußerst hoch entwickelt". Besonders die Reiterei und die Kunst des Bogenschießens wurden von den Chinesen hervorgehoben.
Einflussbereich der Hsiung-nu (209 v. Chr. – 216 n. Chr.)

Mao-tun starb 174 v. Chr. und dessen Sohn Ki-ok (auch: Laosheng) trat die Nachfolge an. Unter Ki-oks Regierung bedrohten die Hsiung-nu 166 v. Chr. Chinas Hauptstadt Chang-an. Gegen 160 v. Chr. griffen sie ihre Erzfeinde, die Yüe-tschi an und besiegten sie endgültig. Ki-ok fand bei diesem Feldzug den Tod. Mit der Vertreibung der Yüe-tschi aus der heutigen chinesischen Provinz Kansu lösten die Hsiung-nu eine große Völkerwanderung aus. In der Zeit zwischen 141–128 v. Chr. ließen sich die Yüe-tschi ihrerseits in Baktrien nieder, wo auch die mitgerissenen Saken (Teil der Skythen) verblieben.

Nach wiederholten Auseinandersetzungen besiegte Han-China unter Kaiser Wu-ti die Hsiung-nu und drängte diese in ihr eigentliches Stammland zurück: 119 v. Chr. erlitten die Hsiung-nu unter Mao-tuns Enkel Yizhixie (126 - 114 v. Chr) eine schwere Niederlage beim heutigen Urga in der Mongolei, da der Schan-yü den Chinesen unter dem Feldherrn Huo Qubing eine ungefährdete Durchquerung der Gobi nicht zugetraut hatte. Allerdings ging die chinesische Pferdezucht in diesem Krieg zugrunde, so daß den Hsiung-nu die Kontrolle der Steppe blieb (105. v. Chr. verbuchten sie wieder einen Erfolg).

In diesen Auseinandersetzungen wurde auch die Kontrolle über die Seidenstraße ein wichtiger ökonomischer Faktor für die Hsiung-nu, so dass sich die Chinesen dort festsetzten (102/101 v. Chr. und 73–94, letzteres unter General Pan Chao).


Aufspaltung der Hsiung-nu und Ausblick

Um 60 v. Chr. zerfiel die Herrschaft der Hsiung-nu in 5 Horden durch eine Folge von Bruderkämpfen, die von China gefördert wurden. Es gelang unter Hu-han-yeh (58–31 v. Chr.) noch einmal eine vorübergehende Einigung. Hu-han-yeh ging an den Hof des Han-Kaisers Chinas, unterwarf sich und triumphierte so über seine Rivalen (51 v. Chr.). Eine Horde unter Chih-chih (die Chi-Chi-Hunnen) blieb jedoch unabhängig und ließ sich in der Nachbarschaft der Alanen am Tschu nieder, wo Chih-chih 35 v. Chr. von den Chinesen überrascht und getötet wurde.

Das Hsiung-nu-Reich erneuerte sich unter Hu-han-yehs Sohn Hudur-shi-dagao (18–45/6), der die späten Han gegen Wang Mang unterstützte. Aber im Jahr 48 rebellierten die südlichen Hsiung-nu unter ihrem Führer Khukhenye (auch als "Pi" bekannt) gegen Hudurs Sohn P'u-nu (er regierte 45/46 – 83) und unterwarfen sich dem Kaiser von China. In dem Krieg der beiden Vettern spalteten sich die Hsiung-nu in einen nördlichen (auch westlichen) Teil und in einen südlichen (auch östlichen) Volksteil auf.

Die Han hetzten sofort die benachbarten Stämme (Süd-Hsiung-nu, Sien-pi, Wu-huan, Wu-sun, Ting-ling) auf die nördlichen Hsiung-nu und siegten. Im Jahr 87 töteten die proto-mongolischen Xian-bi den Schan-yü Yu-liu. In den Jahren 89 und 91 trugen zwei chinesische Generäle große Siege an den Chi-la-Bergen und dem Altai davon. Sie vertrieben den geschlagenen Schan-yü an den Ili und setzten seinen Bruder Yu-chu-kien ein, der aber schon 93 von den Sien-pi besiegt und getötet wurde. Damit begann die Vorherrschaft der Sien-pi in der Steppe.

Als Tan-shi-huai (ca. 156–181) die Sien-pi zu ihrem Machthöhepunkt führte, gaben die Nord-Hsiung-nu laut 3-4 chinesischen Chroniken 158 Ost-Turkestan auf und ließen sich nördlich von Kang-chu (d.h. nordöstlich des Aralsees) nieder. Ab 166 rückte Tan-shi-huai nach, erreichte den Ili. Aus den westwärts abrückenden Gruppen der Hsiung-nu gingen mit einiger Wahrscheinlichkeit die europäischen und asiatischen Hunnen (Attilas Hunnen, Chioniten, Hephthaliten) hervor.

Die Süd-Hsiung-nu, bis dahin in "Halbgefangenschaft" an der Großen Mauer (konkret in Shansi) gehalten, drangen unter Hu-chu-ch'üan (195–216) als Verbündete der untergehenden Han-Dynastie immer weiter nach Süden vor. Unter Liu Ts'ung, dem Attila Chinas (gestorben 318) eroberten sie noch einmal die Hauptstädte Jin-Chinas, wurden aber schon 352 von den nachdrängenden Mujung-Sien-pi unter ihrem Khagan Tsun vernichtet.

Die Hsiung-nu hatten sich aber mit der Zeit bedeutend verändert. Auf ihren langen Zügen hatten sie sich mit anderen - meist indogermanischen - Völkern vermischt und begannen nun, deren Kultur zu übernehmen. Sie begannen feste Städte zu errichten und mit ausländischen Staaten regen Handel zu treiben. Unter anderem gründeten die Hsiung-nu die Orte Ordu Balyk und das weiter nördlichere Kara Balagasum, das alte Kuz Ordu. Aber auch die Städte der Seidenstraße wie Kara Hotscho, Kaschgar und Jarkand wurden von ihnen begünstigt.

Im Jahre 1957 fand man in Gool Mod, dem einstigen Heer- und Hauptlager des Hsiung-nu-Schan-yü durch Zufall eine riesige Gräberstätte der hunnischen Hsiung-nu. Darunter auch das Grab des zwanzigsten Schan-yü, der 37 n. Chr. verstarb. Dieses Grab wurde zwischen 2001 und 2002 von einer französisch-mongolischen Forscher-Gemeinschaft freigelegt. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass die Hsiung-nu eine fortgeschrittene Kultur hatten und nicht das „kulturlose Volk“ waren, als das sie üblicherweise dargestellt werden. Obschon das Grab bereits kurz nach seiner Fertigstellung durch "awarische Stämme" geplündert wurde, fanden sich dort noch 250 Gegenstände; beispielsweise feine Goldschmiedearbeiten und chinesische Schlangenornamente, die die Drachen- und Tiersymbolik der Steppenvölker ablöste, und die die Beziehungen der Hsiung-nu zu China aufzeigten, da auch ein chinesischer Spiegel dem Grabe beigelegt war.

Ein anderes bedeutendes Gräberfeld der Hsiung-nu ist zwischenzeitlich auch in Noin Ula (älter Noyon Uul) gefunden worden.


Diskussion über die Identität von Hsiung-nu und Hunnen

Es herrscht keine völlige Einigkeit über die Identität der Hsiung-nu mit den europäischen Hunnen. Gewisse Indizien sprechen jedoch stark dafür, dass beide Völkerschaften identisch waren:

* beide Stämme sprachen türkisch (siehe hierzu auch: Hunnische Sprache),
* beide Völker wurden von ihren Nachbarn mit den gleichen Schimpfwörtern bedacht,
* ihre Wanderung ist bis auf die Lücke von etwa 180 Jahren nachvollziehbar und
* laut Altheim existieren Briefe sogdischer Handelsleute aus dem 4. Jahrhundert, welche die Wörter Hsiung-nu und Hunnen synonym verwendeten.

Trotzdem werden andere Möglichkeiten erwogen: Die Hun werden laut Haussig in einer chinesischen Chronik auch als Unterstamm der Sien-pi verzeichnet, so dass die europäischen Hunnen durchaus auch im Kontext des Sien-pi-Reiches formiert worden sein könnten. Die von den Wolgabulgaren, den Nachfolgern der Hunnen übermittelten Klannamen für Attila, seinen Sohn Ernak und andere Verwandte -Dulo und Ermi- weisen laut Altheim nur auf eine mittelasiatische Herkunft hin, speziell auf die Tul-oq, eine Untergruppe der On-Oq, sowie auf den Balchaschsee. Der regierende Klan muß also nichts mit Mao-tuns Klan zu tun haben.
[Bearbeiten]

Sprachverwandtschaften des Hunnischen

Es spricht aus sprachlicher Hinsicht heute vieles für eine Herkunft der Turuk, Hsiung-nu und Hunnen aus der heutigen Mongolei und der angrenzenden Altai- und Sajangebirge. Zum Beispiel, dass vor allem die Russen die Völker der heutigen Mongolen und Tungusen sowie die Turkvölker noch in der hiesigen Zeit als „hunnische Völker“ zusammenfassen.

Doch dürften vor allem die heutigen Mongolen und Türken mehr mit den Hunnen verwandt sein, als beispielsweise die Tungusen. Das ergibt sich aufgrund vieler übereinstimmender Begriffe des Grundwortschatzes.

Diese Auflistung beweist, dass vor allem die Alt-Türken als sprachliche „Erben“ der Turuk-Hunnen bzw. der Hsiung-nu anzusehen sind. Die heutigen türkischen Hoch-Sprachen, Türkisch, Aserbaidschanisch, Turkmenisch (= Oghusisch) und Usbeko-Uigurisch weisen aufgrund ihrer frühzeitigen Islamisierung seit dem 8. Jahrhundert einen großen arabisch-persischen Einfluss auf. Doch bereits in den Sprachen der Tataren, Kasachen und Kirgisen (= Kyptschakisch) nimmt dieser islamische Einfluss bereits merklich ab und in den Sprachen der Altai-Türken (= Kirgis-Kyptschakisch) fehlt er völlig. Die letzteren zeigen vielmehr einen fließenden Übergang ins Mongolische, während die nordöstliche türkische Sprache, das Nordtürkische, unter anderem die Sprache der Jakuten, einen großen tungusischen Spracheinfluss aufweist (damit könnten weitläufig die Turksprachen der hiesigen Zeit im aller weitesten Sinne als „hunnische“ Sprachen betrachtet werden).

Bei den europäischen Nachfahren der alten On(o)guren, den Tschuwaschen, ist für den Laien die hunnisch-türkische Herkunft dieses Wolgabulgarischen nicht mehr und für einen türkischen Muttersprachler kaum noch zu bemerken - zu sehr gingen die alten Hunno-Bulgaren in den benachbarten slawischen und finnischen Sprachen auf, während das hunno-bulgarische Donaubulgarische auf dem Balkan völlig verschwand.´

Wednesday, December 05, 2007

Armenians killed 73,727 Azeris in Nakhchivan in 1919-1921

Armenians killed 523,955 Turks in Turkey in 1910-1922.


These figures are reflected in the official documents of State Archives Main Office of the Turkish Cabinet. Official documents about Armenian dashnaks' killing 523,955 Turks in different places of Anadolu are kept in state archives of Turkey.

These documents prove that Armenians committed genocide against Turks. State Archives Main Office of the Turkish Cabinet publicized the documents proving genocide policy against Turks and showed how many Turks were killed in concrete villages and cities.

The places where Armenian dashnaks mostly killed Turks are Kars, Ardahan, Van, Igdir, and Nakhchivan. Armenians killed 4000 Azerbaijanis in 1919, 64,408 and 5,307 more people in 1920 and 12 Azerbaijanis in 1921. APA

http://www.today.az/news/politics/35925.html

Wednesday, November 14, 2007

Die PKK droht mit Massakern an den irakischen Turkmenen
- oder wie die angeblichen "Kämpfer" und seine Unterstützer die wahre Fratze zeigen!

Quelle: http://www.ensonhaber.com/Dunya/92677/PKKdan-Turkmen-tehditi.html"]PKK droht den Turkmenen

Die PKK-Terrororganisation hat in einer Mitteilung in Kerkük gedroht, das im Falle
eines türkischen "Einmarsches", die Mitglieder der turkmenischen Vereinigung
"Irak Milli Türkmen Cephesi", sowie die Turkmenen töten werden.

Dies wäre nicht die erste Drohung gegenüber den Turkmenen, sagte deren
Sprecher, Sadettin Ergec. Diese Mitteilungen wurden von PKK-Terroristen und der
Peshmerga des Kriegsverbrechers Barzani in den turkmenischen Städten Kerkük,
Erbil, Telafer, Mossul, Tuz Hurmati und Altinköprü verteilt.


Die PKK und der US-Vasalle, Kriegsverbrecher, Terrorfinanzier- u. unterstützer
und Despot Barzani wollen den Schritt zum Völkermord wagen. Die Drohung selbst,
solcherlei gibt es seit Monaten - u. a. werden die Häuser von Turkmenen markiert,
damit des Nächtens, wenn noch die turkmenischen Bewohner darin geblieben sind,
diese einer "Züchtigung" unterzogen, die Frauen vergewaltigt und die Männer
erschossen werden, ist nur die Ankündigung für die Taten, wie bereits zuvor schon
geschehen, und auch geschieht. Momentan noch ungesühnt, da die USA all dies
erfolgreich nicht ahndet.

Das ist auch der Grund warum der Kriegsverbrecher Barzani die Amis nicht aus dem
Irak haben will. Er weiß, das er für all dies zur Rechenschaft gezogen wird.

Der US-Interessen vertretende Fremdkörper KRG beweist einmal mehr, das sie sich
mit ihren bisherigen Kriegsverbrechen nicht begnügen wollen, und warum sie
unnachgiebig die PKK und PEJAK verteidigen.

Eure Tage sind gezählt – macht nur so weiter!

Mit besten Grüßen
aus Den Haag


TTK

http://forum.politik.de/forum/showthread.php?t=188741

Friday, November 02, 2007

PKK, Graue Wölfe und weitere Vergleichsversuche


Reden wir Klartext

Nationalisten, Graue Wölfe, verletzte Berliner Polizeibeamte/Polizeibeamtinnen, PKK-Sympathisanten. Das sind die häufigsten Schlagworte, die die Deutschen seit Tagen in ihren warmen Wohnstuben zum Ende des goldenen Oktobers hin, in den TV-Berichterstattungen mitverfolgen. Man nimmt es interresiert auf, wenn in den Nachrichten türkische Soldaten als Gefangene der PKK präsentiert, man schüttelt den Kopf, wenn von 12 türkischen Soldaten die Rede ist. Man ist eigentlich irritiert, das noch so viel Gewalt in einem Land herrscht, das seit 40Jahren den Weg zur EU sucht und immer noch nicht geschafft hat. Man ist erschüttert wenn diese Gewalt auf den Berliner Straßen ausgetragen wird. Von Abschiebung ist die Rede, von konsequenter Verfolgung von Randalierern, von Nationalisten, türkischen Nationalisten.

Wer sind diese Nationalisten, sogenannte Graue Wölfe? Idealisten, nach dem Verfassungsschutz zu beurteilen gar eine Gruppierung, die die sogenannte Parallelgesellschaft in Deutschland zu verantworten hat [1]. Seit den 90´ern in Deutschland eher unauffällig, lose Bindungen, die nur dann aktiv werden, wenn wieder einmal die türkische Einheit in Frage gestellt wird, u.a. dann, wenn die Armenische-Frage wieder einmal in der Tagesordnung der europäischen Öffentlichkeit seinen Stammplatz einnimmt oder wenn die Zypern-Frage aufgeworfen wird. Im Grunde genommen haben es Cem Özdemir [2] und Bilkay Öney [3] bereits sehr gut zusammen gefasst, sie kennen schliesslich ihre Pappenheimer, „die Grauen Wölfe sind nicht organisiert".

Und wer sind die PKK-Sympathisanten? Nun, dazu muß man nicht viel sagen, die Bundesländer und deren Verfassungsschutz bieten eine Fülle von Berichten, in denen zwar die Parallelgesellschaft als bedenkliche Bewegung nicht aufgeführt wird, aber Rekrutierung, Geldwäsche, Drogenhandel und organisierte Kriminalität wie auch Störung der inneren Sicherheit Erwähnung finden. Zuletzt, aus aktuellem Anlass, gab es obendrein einen, gar zwei Dokumentarsendungen, die sich zu einem mit der Vergabe des Kölner Südstadions für einen kurdischen „Festival" und zum anderen die PKK selber behandelte. In der Kölner Affäre nur kurz angemerkt:

[...]Die PKK-Anhänger skandierten Parolen, mit denen sie zum bewaffneten Kampf in Kurdistan aufriefen. In Interviews, die sie im Stadion gaben, äußerten sie zudem, daß sie jederzeit bereit wären, gegen die türkische Armee zur Waffe zu greifen. Zudem bekundeten mehrere Interviewpartner, im Kreise ihrer kurdischen Landsleute im Südstation neue Kämpfer für Auseinandersetzungen mit der türkischen Armee in Kurdistan anzuwerben bzw. erfolgreich angeworben zu haben.
Weitere Filmaufnahmen, die in Kurdistan entstanden sind, zeigten sodann einen nach eigenen Angaben in Solingen geborenen Kurden, der mit einem Scharfschützengewehr die Tötung türkischer Soldaten übte und in deutscher Sprache erklärte, in Deutschland für den bewaffneten Kampf in Kurdistan angeworben worden zu sein.[...] [4]

Vergleicht man beide Bewegungen, erscheinen die Grauen Wölfe im Gegensatz zu der PKK in Deutschland wie ein Knabenchor. Zu keinem anderem Schluss sollte man auch kommen, wenn da nicht die „friedliche Absicht" von der PKK in diesen Tagen vermehrt in die deutsche Öffentlichkeit getragen wird, gegen den Einmasch der türkischen Armee in den Nordirak Proteste in Deutschland stattfinden. Wohlgemerkt, ein Protest gegen den Einmarsch, der durch mehrere Angriffe der PKK-Terroristen in der Türkei eskalierte und seit 30 Jahren immer wieder aufflammt. Man möge sich vorstellen, in den USA würden Araber auf die Barrikaden steigen, die Vereine und NGO´s Proteste gegen den Angriff auf die potentiellen Schurkenstaaten wie auch der Al-Kaida anstrengen! Hier protestieren und gehen kurdische Migranten auf die Straße, um der PKK den Rücken zu stärken, das muss man klipp und klar beim Namen nennen, wobei die Türkei weiterhin auf diplomatischem Wege versucht, mit Hilfe der kurdischen Machthaber im Nordirak, die PKK dingfest zu machen.

Aber auch hier ist die PKK wohl in sich gespalten. Auf der einen Seite propagieren Vereine und Initiativen, nahe Ableger der PKK, den Frieden und die ungelöste kurdische Frage in der Türkei und auf der anderen Seite erfährt man im gleichen Zeitpunkt übers Internet, wie kurdische Internetsurfer Aufrufe zur Gewalt gegen türkische Demonstrationen in diesen Wochen verbreiten [5]. Es scheint, das man seine eigenen Pappenheimer nicht im Griff hat, wo doch die kurdische Friedensabsicht im Vordergrund stehen soll, um die deutsche Öffentlichkeit bei Laune zu halten, ihnen Honig ums Maul zu schmieren. Ich würde mir persönlich wünschen, das Kurden und Türken, die ja aus dem selben Land stammen, in Eintracht gegen den PKK-Terror demonstrieren. Natürlich gibt es sehr viele Kurden, die gegen die PKK sind und Solidarität bezeugen, das möchte ich auch nicht bestreiten, aber wir müssen auch bekennen, das sehr viele Kurden, die in den 90´ern aus dem Irak wie auch der Türkei wegen dem Terrorkrieg geflüchtet sind, heute ein anderes Bild der Geschehnisse vortragen. In diesem Punkt sind die türkischen Nationalisten anscheinend geradlinieger, führen Plakate mit den Sprüchen „Türk ve Kürt kardes, PKK kalles" mit sich, was übersetzt „Türken und Kurden sind Brüder, PKK ist treulos" bedeutet [6]. Von der PKK wird das wohl nie vernommen, was noch einmal unterstreicht, was die PKK zum Ziel hat. Einen Keil zwischen den Kurden und Türken in Deutschland wie auch in der Türkei zu treiben.

Das ist aber auch nicht alles, das Hauptanliegen der PKK im Südosten der Türkei ist es, diesen Konflikt zu einer internationalen Krise ausarten zu lassen. Die Autonomiefrage im Nordirak nicht in Frage stellen zu lassen, dabei weiterhin ungestört Turkmenen und Araber aus dem Kirkuk zu vertreiben, die einzige Geld- Ölquelle in Besitz zu nehmen, die es ermöglichen könnte, ein Staatsgebilde überhaupt zu ermöglichen [7]. In den Presseberichten von heute konnte man schon die ersten Eskalationen in Deutschland vernehmen. PKK-Aktivisten demolierten am gestrigen Abend auf der Keupstr in Köln-Mühlheim 3 Lokale, scheinbar schwer bewaffnet und nach unseren Recherchen an die 80 Mannen [8], so wie in den 90´ern Autobahnen besetzt, türkische Einrichtungen demoliert, abgefackelt und in Schutt und Aschee gelegt wurden.

Mit politischen Mitteln wird die kurdische Frage seit den Wahlen in der Türkei, in der die DTP sowie parteilose kurdische Abgeodnete die 10% Hürde schafften/umgingen, erneut auf das politische Parkett getragen. Öcalan wird offen als Führer der Kurden benannt, von autonomen Regionen ist die Rede, grob gesagt wird Separatismus betrieben und provokativ dargelegt, im Bewusstsein, das die gesamte Türkei seit 30 Jahren durch eben diesen „vergewaltigt" wurde. In Europa wird die Nachricht verbreitet, Öcalan würde langsam und stetig - auf der Insel Imrali in der Türkei inhaftiert - vergiftet. Man muss ernsthaft mal darüber nachdenken, wie man sowas überhaupt aufgreifen und verbreiten kann, aber europäische Parlamentsabgeordnete haben es bereits in ihren Anfrage an den Europarat angesprochen und erwarten eine Stellungnahme und fordern... naja, eigentlich alles mögliche, bis hin zur seiner Freilassung. Hierzu eine kurze Pressemeldung, die eventuell diese zur Rückbesinnung auf ihre eigentliche Tätigkeit bewegt:

[...]Die türkischen Behörden haben die Vorwürfe, der prominenteste Gefangene des Landes würde vergiftet, selbstverständlich kategorisch bestritten. Als der Vorwurf erstmals aufkam, wurden Blutproben nicht nur von Gefängnisärzten, sondern auch von unabhängigen türkischen Universitäten untersucht und keinerlei Spuren irgendeines Giftes festgestellt. Außerdem wird Öcalan regelmäßig in größeren Abständen vom Antifolter-Komitee des Europarates besucht. Alle Europaratsmitglieder sind verpflichtet, Gefängnisinspektionen des CTP unangemeldet zuzulassen. Im Gegenzug ist das CTP verpflichtet, die Ergebnisse ihrer Untersuchung nur einem Ausschuss des Europarates bekannt zu geben, statt sie allgemein zugänglich zu machen. Würde allerdings tatsächlich eine Vergiftung Öcalans vorliegen, kann man davon ausgehen, dass dies längst durchgesickert wäre. [...] [8]

Warum, zur Hölle, sollte die Türkei ihn vergiften wollen?
Wenn sie an seinem Ableben so interessiert wäre, dann gebe es schnellere und saubere Lösungen:
Hat sich am eigenen Gürtel erhängt, sich die Pulsadern aufgeschnitten, hingefallen und sich das Genick gebrochen, Herzanfall, beim Fluchtversuch erschossen, beim Fluchtversuch ertrunken, beim Fluchtversuch mehrmals gegen einen Schlag-Knüppel gelaufen, am eigenen Erbrochenen erstickt...
Und dann auch noch im gleichen Atemzug anprangern, dass er in Einzelhaft sitzt und nicht in einer Gemeinschaftszelle mit mehreren anderen Gefangenen. Wobei es da natürlich noch mehr Möglichkeiten geben würde, ihn zu beseitigen. Aber nein, lieber den dämlichen Gedanken dran verschwenden, die Türken würden ihn in einem langen Zeitraum von mehreren Jahren vergiften. Und das auch noch, während er regelmäßig ärztlich untersucht wird.

Noch ein Gerücht, das die Ableger der PKK in Europa verbreiten: Öcalan wurde während seiner Festnahme mit Drogen gefügig gemacht, so dass er sich während seiner Überführung an die Türkei zu diesen Worten hinreissen ließ: "Tut mir nichts. Ich erzähle euch alles."

Wir schauen mit diesem Gedankengang nach Guantanmo. Dort wo das Pentagon, die CIA, NSA, FBI, Heimatschutz und die restlichen Komiker, Gefangenen die Seele aus dem Leib prügeln, sie auf die modernste Art und Weise foltern, sie auf technisch höchstem Niveau erniedrigen und ihnen teilweise Arme und Beine amputieren und nach Jahren - ich wiederhole - NACH JAHREN, bemerken, dass der vermeintliche Terrorverdächtige nur ein Taxifahrer aus Kairo war oder ein Depp mit Bart aus Bremen.

Auf der anderen Seite haben wir die Türkei. Unsere Türkei. Die Türkei, die es zwanzig Jahre nicht geschafft hat, auf diplomatischem Wege, auf militärischem Wege und auch nicht auf geheimdienstlichen Wege Öcalan zu fassen. Die Türkei, die erst auf die Hilfe von CIA und Mossad angewiesen war - und weil die Griechen keinen Bock mehr auf ihn hatten - um Öcalan habhaft zu werden. Aber diese Türkei schafft es mit einer Wunderpille(!), dass der große Apo innerhalb eines Langstreckenflugs sogar seine eigene Mutter verrät.Soll ich lachen? Der Spruch des türkischen Agenten bei der Überführung hätte nie besser gepasst: "Memlekete hosgeldin" - Willkommen in der Heimat!

Ein weiteres Gerücht, dass im Zusammenhang mit der Öcalan-Verhaftung ebenso lächerlich ist und noch länger die Runde macht, besagt, dass sich die halbe Welt, darunter sämtliche West- wie Osteuropäischen Staaten, Organisationen, Geheimdienste, Übersee, Russland, Griechenland, der Nahe Osten .... zusammengetan und verschworen hätten, und alles stehen und liegen liessen und nichts besseres zu tun hatten als den Kurden ihre Sonne und ihren geliebten Führer zu nehmen ; und zwar weil sie sowieso alle böse sind, und weil sowieso immer alle gegen Kurden sind , und/oder weil sie alle eine Heidenangst vor den Türken haben und vor diesen kuschen. Diese Wahnvorstellung und Zeugnis grenzenlosen Realitätsverlustes in der Einschätzung der eigenen tatsächlichen Rolle und Wichtigkeit im Weltgeschehen wird dann in dutzenden und aberdutzenden Artikeln, Websites, Kolumnen immer weiter kolportiert, bis sie am Ende selbst dran glauben. Das ganze nennt sich dann "15. Subat komplosu" - „Komplott des 15. Februar".

Und noch ein Geücht: Kurden werden in der Türkei verfolgt. Dieses Gerücht ist wahr! Die Kurden werden tatsächlich verfolgt.
Aber nicht nur die, sondern alle Menschen in der Türkei, die Straftaten begehen. Ein Kurde wird in der Türkei nicht „verfolgt", weil er Kurde ist.
Wenn dieser Kurde allerdings Mitglied einer Terror-Organisation ist, Bomben legt, Menschen ermordet und Anschläge plant, dann muss er damit rechnen, verfolgt zu werden. Von der Polizei, von den Behörden, vom Militär. Dieser Vorgang der Strafverfolgung ist auf der Welt aber nicht einmalig. Viele Staaten sind dazu übergegangen Gesetze zu erlassen, deren Bruch Verfolgung und Strafen nach sich ziehen.

Ein Moslem wird auch nicht verfolgt, verhaftet und verurteilt, weil er Moslem ist, sondern weil er einen Staatsanwaltschaft erschossen hat, oder weil er meint, so schnell wie möglich in den Himmel zu kommen, und dabei einen Bombenanschlag plant, wo mehrere Dutzende Menschen mit in den Tod sollen.
Deutsche werden in der Türkei auch nicht verfolgt, weil sie Deutsche sind. Nur die, die unter anderem ihre Glieder an schlafende Kinder reiben.
Die Mitglieder der RAF wurden auch nicht verfolgt, weil sie Abitur hatten, sondern weil sie Terroranschläge planten und ausführten.

Der Begriff „verfolgt" hat aber einen ganz anderen Beigeschmack. Besonders, wenn er in deutscher Sprache ist, wo einem gleich die Judenverfolgung in den Sinn kommt. Da denkt man gleich, dass die türkische Polizei wie die Gestapo die Häuser abläuft und jeden Kurden abführt.
Nein, tut sie nicht. Aber wenn Du planst oder ausführst, das Land und ihre Bürger zu terrorisieren, oder andere Straftaten planst und begehst, dann machen sie Jagd auf Dich. Egal, ob Kurde oder nicht. Und das ist auch richtig so!

Desweiteren wird weiterhin verbreitet, das Öcalan mit seiner Terror-Organisation für das kurdische Volk kämpfen würde.
Als das Benzin noch billig war und seine Anhänger sich damit verschwenderisch übergossen uns sich anzündeten, saß er in seiner Zelle und wies es kategorisch ab auf seine drei Mahlzeiten täglich zu verzichten. Nach zwanzig Jahren Schweine-Kebab mit Tsatsiki von den Griechen hat er sich das auch redlich verdient. Deshalb kann man seine Ablehnung eines Hungerstreiks auch nachvollziehen. Und da Glauben die Kurden in Deutschland, dass er bereit ist, für Kurden zu leiden?

Als seine Anhänger deutsche Polizisten verprügelten und sich beim Sturm einer israelischen Botschaft erschießen lassen haben, saß er mit Vertretern des türkischen Militärs auf Imrali und verriet ihnen Stellungen seiner PKK-Truppen. Und da Glauben die Kurden, dass er es als sein Volk ansah?

Er hat hunderte von Bauern(Kurden) erschießen lassen, Mitkämpfer(Kurden), Zivilisten(Kurden), Lehrer(Kurden), Dorfwächter(Kurden), Beamte(Kurden) und jede Menge andere Menschen(Kurden). Hey, der wollte sogar seinen eigenen leiblichen Bruder(Kurde) ermorden lassen! Und da Glauben die Kurden tatsächlich, er gibt einen Schiss auf Ahmet und Mehmet aus Süd-Ost-Anatolien?

Öcalan hat dem kurdischen Volk eine Stimme gegeben. Ja, aber auf türkisch. Denn kurdisch kann er nicht. Es ist Zeit, sich von dieser Terrororganisation und seinem Führer zu lösen. Sie haben Euch Kurden belogen, betrogen, ausgeplündert und ermordet. Ohne diesen Terror wärt Ihr schon längst weiter.

Das die PKK durch Bombenanschläge etc. insbesondere in Touristengebieten in der Türkei eine Gefahr darstellt ist zwar in den deutschen Medien zu lesen, trotzdem wird durch die Nutzung von Begriffen wie "Freiheitskämpfer", "Separatisten", "kurdischen Kämpfern", "kurdische Arbeiterpartei" - ohne den Zusatz, dass sie eigentlich nur terroristisch ist - unterbewusst ein bestimmtes Bild erweckt, welches eine gewisse Sympathie und einen euphemistischen Beigeschmack hat.

Heute können wir in einschlägigen kurdischen Webseiten mehrere Aufrufe zur Gewalt gegen Demonstrationen gegen Gewalt, gegen den Terror feststellen und im gleichem Atemzug wird eine Demoankündigung wegen diesen Drohgebärden in Frankfurt am Main zurück gezogen, aus Sicherheitsbedenken, die die türkischen Organisatoren darin sehen. So weit sind wir schon gekommen, das wir wegen Pupärtierenden Kurden, die im Internet Gewaltaufrufe ankündigen und mit SMS jeden „Arbeiterparteigenossen" erreichen, die Demonstration absagen. In einem Rechtsstaat, das die Meinungsfreiheit als höchstes Gut in die Verfassung verankert hat. Wir weichen von unserem Recht ab und überlassen das Feld einer Terrororganisation, die organisatorisch einem Mittelstandsunternehmen das Wasser reichen kann, mit Geldmitteln in Europa strotzt und einzigartig ist. Wir schaffen es nicht, unsere türk. Jugend zu führen, ihnen einen friedlichen Protest zu ermöglichen, statt dessen schotten wir uns als Vereine, NGO´s und Eltern ab, distanzieren uns von ihnen und überlassen sie ihrem Schicksal, so geschehen in Frankfurt am Main, in Köln und in Berlin, wobei, hier verantwortungsbewusste engagierte Menschen es dennoch schafften, die Menge während der Demos halbwegs zu kontrollieren.

Die türkischen Vereine indes, melden eine Demo nach der anderen an und ab, je nach Sicherheitslage, das auch mit den türk. Jugendlichen in Verbindung gebracht wird, um sich dann im Schweigen zu üben. Wo seid ihr, die großen türkischen Verbände, wo seid ihr, die Eltern dieser Jugendlichen? Eure Zukunft wird mit Nationalismus gebrandmarkt!
Da ist Söders (Europaminister) Machtwort schon eine Belustigung für sich, verwehrt er doch der Türkei das Selbstverteidigungsrecht und verbindet das geschickt/ungeschickt mit der eigenen persönlichen Meinung über die Beitrittsgespräche der Türkei in die EU. Einmarsch in Nordirak bedeutet demnach Ausschluss aus der EU, keiner, genauso [9].


Nabi Yücel



[1] Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen über die Grauen Wölfe
http://www.im.nrw.de/sch/doks/vs/tuerkischer_nationalismus.pdf

[2] Grünen-Politiker Özdemir beklagt ineffektives PKK-Verbot
http://www.ad-hoc-news.de/Politik-News/de/13935327/Gruenen-Politiker-&Oumluezdemir-beklagt-ineffektives

[3] Türken gegen Kurden
http://www.swr.de/international/de/2007/10/29/beitrag6.html

[4] PKK rekrutiert in Deutschland
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=921&sid=171

PKK wirbt Terroristen im Südstadion
http://pro-koeln.org/artikel5/pkk.htm

[5] Aufruf zur Gewalt in kurdischen Kreisen gegen die türk. Demonstrationen die in dieser Woche stattfinden werden
http://www.generation-zukunft.org/page.php?modul=Article&op=read&nid=9&rub=8

[6] Bilder aus der Kölner Demonstration vom 28.10.2007
http://www.generation-zukunft.org/page.php?modul=HTMLPages&pid=9

[7] Turkmenen, Araber, Kurden
taz Berlin lokal vom 11.4.2003, S. 24, 176 Z. (TAZ-Bericht), CEM SEY

Kein falsches Mitleid mit der PKK
http://www.diepresse.com/home/meinung/kommentare/339159/index.do

[8] Köln'de Türk lokaline PKK saldırısı
http://www.haber7.com/haber.php?haber_id=277522

[9] PKK-GRÜNDER ÖCALAN
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,514449,00.html

[10] Söder warnt Türkei vor Angriff auf Irak
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,514656,00.html




http://www.turkcom.org/page.php?modul=Article&op=read&nid=136&rub=8

Wednesday, October 31, 2007

A War Crime Or an Act of War?

By STEPHEN C. PELLETIERE It was no surprise that President Bush, lacking smoking-gun evidence of Iraq's weapons programs, used his State of the Union address to re-emphasize the moral case for an invasion: ''The dictator who is assembling the world's most dangerous weapons has already used them on whole villages, leaving thousands of his own citizens dead, blind or disfigured.'' A War Crime Or an Act of War? By STEPHEN C. PELLETIERE It was no surprise that President Bush, lacking smoking-gun evidence of Iraq's weapons programs, used his State of the Union address to re-emphasize the moral case for an invasion: ''The dictator who is assembling the world's most dangerous weapons has already used them on whole villages, leaving thousands of his own citizens dead, blind or disfigured.'' The accusation that Iraq has used chemical weapons against its citizens is a familiar part of the debate. The piece of hard evidence most frequently brought up concerns the gassing of Iraqi Kurds at the town of Halabja in March 1988, near the end of the eight-year Iran-Iraq war. President Bush himself has cited Iraq's ''gassing its own people,'' specifically at Halabja, as a reason to topple Saddam Hussein. But the truth is, all we know for certain is that Kurds were bombarded with poison gas that day at Halabja. We cannot say with any certainty that Iraqi chemical weapons killed the Kurds. This is not the only distortion in the Halabja story. I am in a position to know because, as the Central Intelligence Agency's senior political analyst on Iraq during the Iran-Iraq war, and as a professor at the Army War College from 1988 to 2000, I was privy to much of the classified material that flowed through Washington having to do with the Persian Gulf. In addition, I headed a 1991 Army investigation into how the Iraqis would fight a war against the United States; the classified version of the report went into great detail on the Halabja affair. This much about the gassing at Halabja we undoubtedly know: it came about in the course of a battle between Iraqis and Iranians. Iraq used chemical weapons to try to kill Iranians who had seized the town, which is in northern Iraq not far from the Iranian border. The Kurdish civilians who died had the misfortune to be caught up in that exchange. But they were not Iraq's main target. And the story gets murkier: immediately after the battle the United States Defense Intelligence Agency investigated and produced a classified report, which it circulated within the intelligence community on a need-to-know basis. That study asserted that it was Iranian gas that killed the Kurds, not Iraqi gas. The agency did find that each side used gas against the other in the battle around Halabja. The condition of the dead Kurds' bodies, however, indicated they had been killed with a blood agent -- that is, a cyanide-based gas -- which Iran was known to use. The Iraqis, who are thought to have used mustard gas in the battle, are not known to have possessed blood agents at the time. These facts have long been in the public domain but, extraordinarily, as often as the Halabja affair is cited, they are rarely mentioned. A much-discussed article in The New Yorker last March did not make reference to the Defense Intelligence Agency report or consider that Iranian gas might have killed the Kurds. On the rare occasions the report is brought up, there is usually speculation, with no proof, that it was skewed out of American political favoritism toward Iraq in its war against Iran. I am not trying to rehabilitate the character of Saddam Hussein. He has much to answer for in the area of human rights abuses. But accusing him of gassing his own people at Halabja as an act of genocide is not correct, because as far as the information we have goes, all of the cases where gas was used involved battles. These were tragedies of war. There may be justifications for invading Iraq, but Halabja is not one of them. In fact, those who really feel that the disaster at Halabja has bearing on today might want to consider a different question: Why was Iran so keen on taking the town? A closer look may shed light on America's impetus to invade Iraq. We are constantly reminded that Iraq has perhaps the world's largest reserves of oil. But in a regional and perhaps even geopolitical sense, it may be more important that Iraq has the most extensive river system in the Middle East. In addition to the Tigris and Euphrates, there are the Greater Zab and Lesser Zab rivers in the north of the country. Iraq was covered with irrigation works by the sixth century A.D., and was a granary for the region. Before the Persian Gulf war, Iraq had built an impressive system of dams and river control projects, the largest being the Darbandikhan dam in the Kurdish area. And it was this dam the Iranians were aiming to take control of when they seized Halabja. In the 1990's there was much discussion over the construction of a so-called Peace Pipeline that would bring the waters of the Tigris and Euphrates south to the parched Gulf states and, by extension, Israel. No progress has been made on this, largely because of Iraqi intransigence. With Iraq in American hands, of course, all that could change. Thus America could alter the destiny of the Middle East in a way that probably could not be challenged for decades -- not solely by controlling Iraq's oil, but by controlling its water. Even if America didn't occupy the country, once Mr. Hussein's Baath Party is driven from power, many lucrative opportunities would open up for American companies. All that is needed to get us into war is one clear reason for acting, one that would be generally persuasive. But efforts to link the Iraqis directly to Osama bin Laden have proved inconclusive. Assertions that Iraq threatens its neighbors have also failed to create much resolve; in its present debilitated condition -- thanks to United Nations sanctions -- Iraq's conventional forces threaten no one. Perhaps the strongest argument left for taking us to war quickly is that Saddam Hussein has committed human rights atrocities against his people. And the most dramatic case are the accusations about Halabja. Before we go to war over Halabja, the administration owes the American people the full facts. And if it has other examples of Saddam Hussein gassing Kurds, it must show that they were not pro-Iranian Kurdish guerrillas who died fighting alongside Iranian Revolutionary Guards. Until Washington gives us proof of Saddam Hussein's supposed atrocities, why are we picking on Iraq on human rights grounds, particularly when there are so many other repressive regimes Washington supports? Stephen C. Pelletiere is author of ''Iraq and the International Oil System: Why America Went to War in the Persian Gulf.'' http://query.nytimes.com
The PKK: A Privileged Terrorist Organization?

Sedat Laciner Thursday , 14 June 2007 The PKK is a Kurdist and separatist terrorist organization. The U.S. and E.U. laws say that it is a terrorist organization. According to the British MI5 reports, it is one of the bloodiest terrorist organizations in the world. It means that there is no difference between Al Qaeda and the PKK before the Western legal system. The PKK: A Privileged Terrorist Organization? Sedat Laciner Thursday , 14 June 2007 The PKK is a Kurdist and separatist terrorist organization. The U.S. and E.U. laws say that it is a terrorist organization. According to the British MI5 reports, it is one of the bloodiest terrorist organizations in the world. It means that there is no difference between Al Qaeda and the PKK before the Western legal system. However the PKK has armed terror bases in Iraq under American occupation and propaganda offices in many E.U. capitals. The terrorist organization is probably the only terrorist organization that has satellite TV channel. The PKK’s Roj TV has been broadcasting from Denmark. It uses the Hotbird satellite. France and the UK had banned the previous PKK channels (MED and MEDYA TVs) after Turkey’s years-long struggle. Furthermore, the PKK controls the drug business and human trafficking in Europe, and all the money comes from this illegal business goes to the so-called media institutions. The PKK media in European countries make money-laundering, and the organization uses all this sources to finance its activities. The PKK has offices in Denmark, Belgium and in many other Western European cities. The US officials openly blamed the EU states of allowing the PKK propaganda activities in their countries. Kurt Volker, the deputy assistant secretary for European and Eurasian affairs in the U.S. State Department, said last year that media channels belonging to the terrorist Kurdistan Workers' Party's (PKK) in Europe should be declared part of terrorist organizations and must be closed down. Delivering a speech at a U.S. House of Representatives meeting discussing emerging threats in Europe, Volker labeled the PKK a threat to Europe's security. When we look at the past, we see that the PKK has always been a privileged terrorist organization in Europe. Greece and the Greek Cyprus openly supported the PKK activities in the past: When the PKK leader Abdullah Ocalan was captured in the Greek Embassy in Kenya, a Greek Cypriot passport was found on him. The official documents vividly show that the Greece and Cyprus Greeks financed many PKK activities and they gave great political support to PKK terrorism. When the Syrians deported the head of the PKK terrorists, Abdullah Ocalan traveled many European states, including Russia, Greece and Italy. Many European politicians, including Germans, Italians, British and French, openly visited him though their own laws named Abdullah Ocalan as terrorist. When Ocalan arrived in Rome on November 12, 1998 traveling on a false passport, he was arrested. However he was never seen as a ‘real terrorist’ by the Italian authorities. For the ordinary Turks, the Italians simply protected him. They even did not fulfill what the Italian laws said. Ocalan requested that Rome grant him political asylum, and Italy did not know what to do with a terrorist. Now we see that the Turkish people never forget the Italians’ strange attitude towards one of the bloodiest terrorist in the world. Ocalan was not only a leader of the PKK. He had ordered and personally committed many murders and even massacres. His targets were not only the Turks but Kurds and even the not-loyal PKK members. There are hundreds of eye-witnesses for his individual murder crimes. Italian courts have ruled that, despite an existing international arrest warrant issued, Ocalan cannot be extradited to Turkey because the death penalty could be applied in his case, despite Ankara’s moves to remove capital punishment. This was the source of the great Turkish anger against Italy. Italy could put Ocalan to an Italian court, because he was a terrorist according to the Italian and EU laws as well. Yet the Rome Government could not dare to do as well. Germany had an existing arrest warrant for Ocalan, and Turkey hinted that it would accept a solution where Germany would try Ocalan. But the German government decided it did not want him both out of fear of terrorism and because of likely clashes between the Turkish and PKK militants in Germany. Chancellor Gerhard Schröder declared, "We decided to protect the peace of Germany." Germans preferred not to combat against terrorism. It meant that they only considered peace in Germany and they did not give importance to peace in Turkey. Thus the German Government, in spite of the existing arrest warrant for Ocalan and existing laws considering PKK as a terrorist organization, did not put Ocalan to a German court. Strangely Italian and German politicians argue that the both countries courts are independent and they have no tool to intervene their legal system. However we saw in the Ocalan case that both countries courts did what their Government wanted. German and Italian officials adopted the argument that an International Court should try Ocalan, ignoring the absence of an international body with the jurisdiction to try an individual like Ocalan. Italy could try Ocalan under existing anti-terrorism treaties, but Rome shown no interest in doing so. Ocalan was one of the most significant terrorist leaders in the world, with a legacy of untold carnage to his name. And he has lost his international backing, which is, in the overwhelming majority of cases, the condition that allows terrorism to flourish. Yet as Tzvi Fleischer put it, “the response of both Italy and Germany was to do their best to make the problem go away, fear of revenge being their reason to avoid responsibilities they have under international anti-terrorism agreements”. (1) Ocalan then visited Greece and no Greek authorities captured or arrested him. The next stop was Russia and the Russians, who always complaining from terrorism, did nothing to arrest him. Finally Ocalan was captured in Kenya, Africa. He was in a Greek Embassy and his passport from Greek Cyprus. Turkish special team was assisted by the Americans and all of the Turkish media underlined the American assistance in capturing Abdullah Ocalan. The Washington clearly accused the EU states on handling the Ocalan case. The Turkish public has never forgotten the EU’s and the US’ stance towards the PKK and Ocalan. * American Double Standard? The American assistance in combating PKK made Bill Clinton the most popular American president in Turkey. The situation has shifted dramatically after the Iraq War. The PKK, which was on the US’ and EU’s terrorist organization list, established many terrorist camps in Northern Iraq. The US authorities first promised to remove all these camps when they invaded Iraq. Iraq was their responsibility and removal of the terrorists, including the PKK, was their one of the foremost tasks. However, the Americans simply ignored the PKK terrorists for the past years. The PKK established training camps, armed bases etc. They established logistic stores. They collected ‘donations’, bought arms. The drug smuggling and human trafficking were continued as financial sources of the PKK. Money went to the European PKK propaganda network and terrorist activities in Turkey. In 4 years the PKK reached 3.000-armed-terrorists under the American and local Kurdish protection. The local Kurdish political groups, namely Barzani and Talabani groups, saw the PKK as guarantee of their independence. Turkey was seen as the only country could prevent Kurdish independent state in Iraq and as far as Turkey was busy in struggling against the PKK terrorism, Turks were not able to involve the Iraqi policies. Both the neo-cons and the Kurdist groups in Iraq prevent Turkish approach in Iraq. Turkey was kept away from the Iraq policies. While the cost of the Iraqi occupation for the US has rocketed, Turkey has suffered from the PKK terrorism. The PKK used Iraqi territories to attack Turkish territories. The local Kurds and the US have done almost nothing to stop the PKK terrorists. Nowadays the American diplomats in Ankara hint that the US authorities did not promised to remove the PKK camps, which is not true. Imagine the American diplomats are right: American President Bush, Secretary of State Rice, former secretor of State Powell and many other Americans did not promise to remove the terrorist camps from Iraq. As a matter of fact, this would be the worse than unfulfilled promises. The PKK camps in Iraq have undermined Turkey-US relations. The U.S.A.K. Survey showed the damage: According to the Survey, 74 % of the Turks saw the existence of the PKK camps in Iraq as the ‘thorniest problem’ in US - Turkey relations. The US and Turkey are NATO allies and have been strategic allies since the end of the Second World War. Turkish people have all the rights to expect from the US to remove the terrorist camps from Iraq. At least the US has to demilitarize the PKK militants as it demilitarized the anti-Iranian groups in Iraq. *** To make it clearer let’s make comparison: If Turkey acted against the terrorist as the EU and the US today do, the Al Qaeda would have a satellite TV station broadcasting from Ankara to Western Europe and Northern America. This Al Qaeda channel would encourage violence in the West and always call for terrorist attacks against the Western targets. Turkey, in response to the Western governments would have said that Turkey was a democratic country and the Al Qaeda TV station should be considered under the free speech principle. If Turkey acted against the terrorist as the EU and the US today do, all of the radical Islamist terror organizations would have terrorist camps in Istanbul or in Izmir operating terrorist activities against Greece or France. If Turkey acted against the terrorist as the EU and the US today do, the IRA, ETA and all other terrorist organizations would have offices in Ankara and they would declare war against the US, UK or Spain. If Turkey acted against the terrorist as the EU and the US today do, Ankara Government would have allowed the terrorist organization to collect donations, to make drug smuggling and money laundering in Turkey. If Turkey acted against the terrorist as the US today do, all Iraqi insurgents had camps in Turkey and they would use Turkish territories to attack the American targets… NOTES: (1) Tzvi Fleischer, “Apo-calypse Now, What can you do with a problem like Abdullah?”, AIJAC, 4 - 31 December 1998, http://turkishweekly.net
Report Suppressed: Iran Gassed Kurds, Not Iraq

 
Report Suppressed: Iran Gassed Kurds, Not Iraq US Army War College (USAWC) undertook a study of the use of chemical weapons by Iran and Iraq in order to better understand battlefield chemical warfare. They concluded that it was Iran and not Iraq that killed the Kurds. by Raju Thomas Times of India, 16 September 2002. Report Suppressed: Iran Gassed Kurds, Not Iraq US Army War College (USAWC) undertook a study of the use of chemical weapons by Iran and Iraq in order to better understand battlefield chemical warfare. They concluded that it was Iran and not Iraq that killed the Kurds. by Raju Thomas Times of India, 16 September 2002. The repeated American propaganda weapon to rationalise the deaths of more than one million innocent Iraqis since 1991 through economic sanctions is that Saddam Hussein used poison gas against Iranians during the Iran-Iraq war and against Iraq's own Kurdish citizens. The accusation is now being invoked to launch a full-scale American assault on Iraq. This claim of Iraq gassing its own citizens at Halabjah is suspect. First, both Iran and Iraq used chemical weapons against each other during their war. Second, at the termination of the Iran-Iraq war, professors Stephen Pelletiere and Leif Rosenberger, and Lt Colonel Douglas Johnson of the US Army War College (USAWC) undertook a study of the use of chemical weapons by Iran and Iraq in order to better understand battlefield chemical warfare. They concluded that it was Iran and not Iraq that killed the Kurds. In the first report they wrote: "In September 1988 - a month after the war had ended...the state department abruptly, and in what many viewed as sensational manner, condemned Iraq for allegedly using chemical weapons against its Kurdish population...with the result that numerous Kurdish civilians were killed. The Iraqi government denied that any such gassing had occurred...Having looked at all the evidence that was available to us, we find it impossible to confirm the state department's claim that gas was used in this instance. To begin with there were never any victims produced. International relief organisations who examined the Kurds - in Turkey where they had gone for asylum - failed to discover any. Nor were there any found inside Iraq. The claim rests solely on testimony of the Kurds who had crossed the border into Turkey, where they were interviewed by staffers of the Senate Foreign Relations Committee." Regarding the Halabjah incident where Iraqi soldiers were reported to have gassed their own Kurdish citizens, the USAWC investigators observed: "It appears that in seeking to punish Iraq, Congress was influenced by another incident that occurred five months earlier in another Iraq-Kurdish city, Halabjah. In March 1988, the Kurds at Halabjah were bombarded with chemical weapons, producing many deaths. Photographs of the Kurdish victims were widely disseminated in the international media. Iraq was blamed for the Halabjah attack even though it was subsequently brought out that Iran too had used chemical weapons in this operation, and it seemed likely that it was the Iranian bombardment that had actually killed the Kurds." [The Iranians thought the Kurds had fled Halabjah and that they were attacking occupying Iraqi forces. But the Iraqis had already vacated Halabjah and the Kurds had returned. Iran gassed the Kurds by accident] In March 1991 as the massive US-led attack on Iraq ended, I was visiting the USAWC to give a lecture on South Asian security and discussed this problem with professor Pelletiere at lunch. I recall Pelletiere telling me that the USAWC investigation showed that in the Iranian mass human wave battlefield strategy, Teheran used non-persistent poison gas against Iraqi soldiers so as to be able to attack and advance into the areas vacated by Iraqis. On the other hand, Baghdad used persistent gas to halt the Iranian human wave attacks. There was a certain consistency to this pattern. However, in the Halabjah incident, the USAWC investigators discovered that the gas used that killed hundreds of Kurds was the non-persistent gas, the chemical weapon of choice of the Iranians. Note it was the Iranians who arrived at the scene first, who reported the incident to UN observers, and who took pictures of the gassed Kurdish civilians. However, Saddam Hussein's Iraq invaded and annexed Kuwait in August and the truth of the Halabjah incident became inconvenient. I asked professor Pelletiere in March 1991, when he thought their findings would come out. I recall him telling me that it would probably take about five years after emotions over the Gulf war crisis died down. However, the USAWC report of 1990 has been dispatched into oblivion. The propaganda that Iraq gassed its own Kurdish civilians is cons-tantly invoked by the media. It was reactivated by president Clinton in December 1998 to justify the further bombing and destruction of Iraq. Meanwhile, estimates of the number of innocents who have died in Iraq from relentless American-dictated UN sanctions range between 1-1.7 million, including more than half-a-million children. An article in The New England Journal of Medicine, assessed through a study of monthly and annual infant mortality rates in Iraq that "more than 46,900 children died between January and August 1991. UNICEF official Thomas Ekfal estimates that about 500,000 children have died in Iraq since the United Nations Security Council imposed economic sanctions on Baghdad. If the US bombs Iraq, it is not the direct loss of Iraqi lives from "collateral damage" alone that will be the only tragedy, but the unseen and accelerated loss of lives of tens of thousands of more infants, the sick and the elderly from lack of medicine and other healthcare. Before the US bullies all countries into supporting its bombing of Iraq, major countries such as France, Germany, Russia, China, India and Indonesia should stand up in unison and say "no more [bombs]" to the sole superpower. www.the7thfire.com